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Polen: Skandal um Ekelfleisch

In Polen sollen fast 200 Tonnen vergammeltes Fleisch in Kindergärten, Schulen, Altenheimen sowie auch in Lebensmittelgeschäften angeboten worden sein. Rund 100.000 Büchsen seien im Umlauf, von denen einige vor über 25 Jahren hergestellt wurden, meldete der private Fernsehsender TVN.

Warschau- Produziert wurde das Fleisch Anfang der 80er Jahre für das schwedische Militär. Im Jahr 1999 wurden die bis dahin unangetasteten Dosen an einen Zwischenhändler verkauft – mit dem Hinweis, dass es nicht für den menschlichen Verzehr geeignet sei und allenfalls als Hundefutter tauge. TVN behauptet, dass die Dosen auch nach Deutschland, Holland und Frankreich geliefert worden seien.

Die Dosen sollen weitere Jahre eingelagert worden sein, bis sich 2007 eine Firma aus Krakau dafür interessiert habe. Von diesem Zeitpunkt an wird die Sache undurchsichtig. Plötzlich, so erklärt die regionale Gesundheitsbehörde, hätten auf den Dosen neue Etiketten geklebt, mit dem Verfallsdatum 2010. Diese seien an Lebensmittelfirmen verkauft worden. Die polnische Gesundheitsbehörde Sanepid hat nach eigenem Bekunden einige der Dosen vor dem Verkauf untersucht. Die physikalisch-chemische und mikrobiologische Analyse habe keine Schwermetalle und Keime gezeigt, die das Produkt zum Verzehr ungeeignet machen würden.

TVN-Reporter besorgten sich einige der Dosen und erklärten, der Inhalt habe übel gerochen und sei auf keinen Fall zum Verzehr geeignet gewesen. Dennoch ist wahrscheinlich, dass vor allem Catering-Unternehmen Krautwickel, Piroggen und Wurst aus dem Fleisch hergestellt und an Schulen und Kindergärten geliefert haben. Sanepid muss sich nun fragen lassen, wie genau man die Kontrollen dort nimmt.Knut Krohn

Knut Krohn

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