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Panorama: Polizei stellt Bilderdiebe nach Verfolgungsjagd

Oslo - Bei einer filmreifen Polizeiaktion sind am Montagabend in Oslo drei gestohlene Bilder des Malers Edvard Munch sichergestellt worden. Sie waren am Sonntag aus einem Hotel südlich von Oslo gestohlen worden.

Oslo - Bei einer filmreifen Polizeiaktion sind am Montagabend in Oslo drei gestohlene Bilder des Malers Edvard Munch sichergestellt worden. Sie waren am Sonntag aus einem Hotel südlich von Oslo gestohlen worden. Einige Täter lieferten sich eine Verfolgungsjagd mit der Polizei. Sie wurde dadurch beendet, dass ein Polizeiwagen das Fluchtauto rammte. Acht Männer und eine Frau aus Oslos Kleinkriminellenmilieu wurden festgenommen – alle zwischen 17 und 29 Jahre alt.

Trotz des amateurhaften Vorgehens schließt die Polizei nicht aus, dass es sich um einen Auftragsraub handeln könnte. Das wertvollste der gestohlenen Bilder war das Aquarell „Blaues Kleid“ von 1915; Experten schätzen es auf 360000 Euro. Die Diebe benutzten Brecheisen, um die ungesicherten Kunstwerke von der Wand zu bekommen. Weit wertvollere ließen sie zurück und verloren auf der Flucht ein viertes Beutestück. Der Nachbar eines der Täter beobachtete dann, wie mehrere Personen Bilder ins Haus trugen und verständigte die Polizei.

Dass die Polizei nur knapp 20 Stunden zur Aufklärung benötigte, lag daran, dass – seit dem unaufgeklärten Raub der 50 Millionen Euro teuren Munch-Bilder „Der Schrei“ und „Madonna“ aus dem Osloer Munch-Museum im Sommer – enorme Ressourcen bereitgestellt wurden, um Norwegens Kunstraubszene zu durchleuchten. „Unsere Kenntnisse sind beträchtlich gestiegen“, zitierte die Zeitung „Aftenposten“ Polizeikreise. Wenn es Hintermänner gebe, bestünden gute Voraussetzungen, sie festzunehmen. Es sei auch „nicht unmöglich, dass es sich um den gleichen Kreis handelt, der für den Munch-Raub im vergangenen Sommer verantwortlich war“.

André Anwar

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