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Panorama: Postdetektive: Viel Arbeit für Adressfahnder

Adressfahnder im größten deutschen Briefzentrum in Hamburg haben es täglich mit bis zu 4.000 falsch adressierten Karten und Briefe aus aller Welt zu tun.

Adressfahnder im größten deutschen Briefzentrum in Hamburg haben es täglich mit bis zu 4.000 falsch adressierten Karten und Briefe aus aller Welt zu tun. Besonders in der Urlaubszeit kommen viele nicht zustellbare Briefe.

Die herrenlosen Sendungen enthalten weder Straßen noch Nachnamen. Postleitzahlen werden sogar erfunden. Gelegentlich versuchen die Absender, mit einer Skizze den Postboten auf den richtigen Weg zu bringen, andere weisen auf eine nahe gelegene Kneipe als Orientierung hin. Und die Post-Detektive arbeiten daran, in zwei Schichten zwischen 07.00 Uhr und 21.30 Uhr. Wichtigstes Hilfsmittel ist ein computergestütztes Adressverzeichnis. Aber auch Straßenkarten und Telefonbücher werden zur Recherche eingesetzt. Gerade im Urlaub scheint eine fehlende Anschrift die Reisenden nicht am Verschicken von Ansichtskarten zu hindern. Laut Post-Statistik senden 75 Prozent der Urlauber Ansichtskarten, und jeder davon bringt es im Schnitt auf immerhin sieben Stück. Und da viele es mit der Anschrift nicht so genau nehmen, sorgen sie mit dafür, dass bundesweit täglich 12.000 unzustellbare Sendungen auflaufen.

Etwa 95 Prozent der "unanbringlichen Sendungen", wie sie im Postdeutsch heißen, erreichen dank der Fahnder schließlich doch noch ihre Empfänger. Während unzustellbare Postkarten nach drei Monaten vernichtet werden, landen Briefe in der Sonderermittlungsstelle in Marburg, wo sie auch geöffnet werden dürfen, um den Empfänger oder den Absender zu ermitteln. Auch das Bundeskanzleramt in Berlin ist von der Nachlässigkeit der Schreiber betroffen. Vielen genügt als Adresse "An den Bundeskanzler".

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