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Panorama: Präsidentengattin als Kopilotin: Christina Rau im Tornado-Jet

Die Präsidentengattin Christina Rau hat am Mittwochnachmittag als Kopilotin in einem Tornado-Jet der Bundeswehr eine Runde über Norddeutschland gedreht. Die Ehefrau von Bundespräsident Johannes Rau besuchte das Marinefliegergeschwader 2 in Eggebek in Schleswig-Holstein.

Die Präsidentengattin Christina Rau hat am Mittwochnachmittag als Kopilotin in einem Tornado-Jet der Bundeswehr eine Runde über Norddeutschland gedreht. Die Ehefrau von Bundespräsident Johannes Rau besuchte das Marinefliegergeschwader 2 in Eggebek in Schleswig-Holstein. Nach einer Einweisung durch den Piloten Lars Brechtefeld stieg Christina Rau in einer grauen Fliegermontur in das Cockpit. Sie wolle jungen Frauen Mut machen, den Pilotenberuf zu ergreifen, sagte sie vorher.

Ihrem Mann war das Vorhaben offenkundig nicht ganz geheuer. Bei einem Plausch mit den Spitzen des Berliner Abgeordnetenhauses sagte Bundespräsident Rau am Mittwoch, seine Frau sei in den Gedanken vernarrt gewesen, in einem Tornado zu fliegen. Auf die Nachfrage, ob er Sorgen gehabt habe, fragte Rau zurück: "Na, hätten Sie keine? Dann wäre die Ehe nicht gut."

Vor dem Start wiesen die Marinepiloten Frau Rau darauf hin, dass sie nicht an den gelben Hebeln im Cockpit ziehen dürfe, weil diese den Schleudersitz auslösten. Christina Rau überstand den Flug im Jet offenbar gut, bei der Landung winkte sie den Zuschauern. "Es war äußerst eindrucksvoll, wir sind die ganze Palette geflogen", sagte die "First Lady". Rund 100 Minuten lang war Christina Rau im Cockpit der Maschine "46+20" auf dem Sitz des Waffensystemoffiziers hinter dem Piloten mit durchschnittlich 900 Stundenkilometern unterwegs. "Einerseits lief es ruhig, andererseits war es auch eine Belastung", schilderte die 43-Jährige den Flug. "Hochachtung" habe sie vor den Leistungen der Piloten. "Sehr wohl kann ich mir vorstellen, dass auch Frauen am Steuerknüppel eines Tornado sitzen." Gekleidet im Piloten-Overall - im Fliegerjargon "Frankenstein" genannt - flog Christina Rau in 1000 Meter Höhe unter anderem über Spiekeroog hinweg, die Lieblingsinsel von Bundespräsident Johannes Rau. Bei teils starkem Wind ging es dann - begleitet von weiteren acht Jets - von den ostfriesischen Inseln über Schleswig-Holstein zur Flensburger Förde und Ostsee.

"Ich bin hervorragend vorbereitet worden", sagte Christina Rau, die in wenigen Tagen 44 Jahre alt wird. Bereits am Vormittag hatte sie mehrere Tests, eine flugmedizinische Untersuchung und eine Einweisung im Flugsimulator bestanden. "Viel Technik" sei ihr erklärt worden, "aber ich muss ja nicht alles beherrschen, bin nur Beobachter". Ihr Mann habe vor der Abreise aus Berlin zu den norddeutschen Marinefliegern ein "Toi, toi, toi" mit auf den Weg gegeben. Für sie selbst sei Fliegen nicht ungewöhnlich, denn sie habe bereits 100 Fallschirmsprünge hinter sich.

Sinn und Zweck des Tornado-Mitfluges der Präsidentengattin war es, sich darüber zu informieren, was den Besatzungen und künftig auch Frauen bei den Marinefliegern abverlangt wird. Sie finde es "völlig in Ordnung", dass jetzt auch Frauen bei der Bundeswehr alle Waffengattungen besetzen können.

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