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Presseberichte: Blair-Sohn sollte entführt werden

Die britische Polizei hat nach Presseberichten eine Entführung des jüngsten Sohns von Tony Blair vereitelt. Hinter den Plänen soll die Gruppe "Väter für Gerechtigkeit" stehen.

London - Der fünfjährige Leo sollte nach Informationen der Boulevardzeitung «Sun» (Mittwoch) von einer radikalen Gruppe von geschiedenen Vätern entführt werden, die um regelmäßigen Zugang zu ihren Kindern kämpfen. Die Pläne seien aber kurz vor Weihnachten vergangenen Jahres noch im Anfangsstadium entlarvt worden. Zu Festnahmen kam es nach diesen Angaben nicht.

Nach den Informationen der «Sun», die auch von vielen anderen Londoner Blättern aufgegriffen wurde, sollte der Fünfjährige nur für kurze Zeit verschleppt und dann gleich wieder freigelassen werden. Ziel sollte es angeblich sein, auf die Probleme von geschiedenen Vätern aufmerksam zu machen. Hinter den Entführungsplänen soll eine Splittergruppe der «Fathers 4 Justice» stehen.

Die «Väter für Gerechtigkeit» hatten in Großbritannien in der Vergangenheit mehrfach mit spektakulären Aktionen für Aufsehen gesorgt. Im Mai 2004 warfen sie während einer Parlamentssitzung Kondome auf Blair herab. Der Gründer der Vereinigung, Matt O'Connor, wies jede Beteiligung an Entführungsplänen zurück. «Wir setzen uns dafür ein, Väter und ihre Kinder wieder zusammenzubringen, nicht, sie zu kidnappen.» O'Connor bestätigte jedoch, dass die Polizei im vergangenen Monat gegen einige Mitglieder seiner Gruppe ermittelt habe.

Nach einem Bericht des britischen Rundfunksender BBC zweifelt die Polizei, dass die Urheber der Entführungspläne in der Lage waren, ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. Offiziell wollte sich die Polizei zu den Berichten nicht äußern. Auch die Regierung gab zunächst keine Stellungnahme ab. Blair und seine Ehefrau Cherie haben vier Kinder im Alter von fünf bis 22 Jahren. (tso/dpa)

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