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Pressefreiheit: Journalist in Weißrussland tot aufgefunden

Im autoritären Weißrussland ist der regierungskritische Journalist Juri Gumenjuk tot aufgefunden worden. Kollegen sagen es sei schwer, an einen Selbstmord zu glauben.

Der 43 Jahre alte Reporter, der auch für einen polnischen Radiosender arbeitete, sei am späten Samstagabend vermutlich beim Sturz aus der 9. Etage eines Wohnhauses in der Stadt Grodno ums Leben gekommen, berichteten Medien. Der Todesfall werde untersucht, teilte der Vertreter des Ermittlungskomitees, Sergej Scherschenewitsch, am Montag der unabhängigen Agentur Belapan zufolge mit. Die Leiterin der weißrussischen Redaktion des polnischen Rundfunks, Nina Barszczewska, sagte, es sei „schwer, an einen Selbstmord zu glauben“. Gumenjuk habe sehr aktiv in der Redaktion gearbeitet - unter einem Pseudonym. „Er hat mir vor einiger Zeit gesagt, dass man ihn umbringen will“, sagte ein Freund dem regimekritischen Sender „Radio Swoboda“.

In dem von „Europas letztem Diktator“ Alexander Lukaschenko geführten Land gab es in der Vergangenheit immer wieder rätselhafte Todesfälle unter Reportern und Menschenrechtlern. Wie das regierungskritische Internetportal charter97.org schrieb, wirft der Tod Gumenjuks viele Fragen auf. Die Mutter des auch als Poeten bekannten Gumenjuk ging davon aus, dass ihr Sohn ermordet wurde. (dpa)

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