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Diana

© AFP

Prinzessin Diana: "Die beste Mutter der Welt"

In einem Gottesdienst gedachte die königliche Familie des Todes von Diana vor zehn Jahren. William las aus der Bibel, Harry trug in seiner Gedenkrede persönliche Gedanken vor.

Von Oliver Bilger

Dianas zehnter Todestag gehörte ganz der „Prinzessin des Volkes“. Auch wenn sich in den Tagen zuvor vieles um ihre einstige Rivalin Camilla gedreht hatte. Doch als am Freitag in der Londoner Guards Chapel der verstorbenen Diana gedacht wurde, war nichts von dem Streit um die Teilnahme von Prinz Charles’ zweiter Ehefrau zu merken. In der Kapelle des königlichen Wachregiments versammelten sich knapp 500 geladene Gäste zu einem Gottesdienst für die am 31. August 1997 im Pariser Pont-d’Alma-Tunnel tödlich verunglückte Prinzessin Diana.

Gleichzeitig pilgerten Diana-Verehrer zur einstigen Residenz der Prinzessin, dem Kensington-Palast, und legten dort zum Gedenken Grußkarten, Blumensträuße und Bilder nieder. Auch im Nobelkaufhaus Harrods wurde an Diana und ihren ebenfalls verunglückten Freund Dodi al Fayed erinnert. Dessen Vater und Kaufhausbesitzer Mohammed al Fayed, der noch immer an eine Verschwörung glaubt, bat Kunden und Angestellte um zwei Schweigeminuten für das Paar. Zu der einstündigen Gedenkzeremonie in der Kapelle der Wellington-Kaserne waren Verwandte, Freunde und Wegbegleiter gekommen. 30 Mitglieder der Königsfamilie nahmen teil, darunter Königin Elizabeth II., Prinz Philip und natürlich Prinz Charles. Dianas Söhne William und Harry hatten die Feier für ihre Mutter gestaltet.

William las aus der Bibel, während sein jüngerer Bruder in seiner Gedenkrede persönliche Gedanken vortrug. Der tragische Unfall sei „unbeschreibbar schockierend und traurig“ gewesen, er habe das Leben der Brüder „für immer verändert“. Der 22-Jährige erklärte weiter: „Sie war einfach die beste Mutter der Welt.“ Diana habe ihre Söhne „und viele andere Menschen glücklich gemacht“, sagte der sichtlich bewegte Harry. So solle ihre Mutter den Menschen in Erinnerung bleiben.

Weitere Gäste des Gottesdienstes waren die Popstars Elton John und Cliff Richard sowie der ehemalige Premierminister Tony Blair und sein Nachfolger Gordon Brown. Dodi al Fayeds Halbschwester saß ebenfalls in der Kapelle. Es kamen ehemalige Mitarbeiter der Prinzessin sowie mehr als 100 Vertreter von wohltätigen Organisationen, mit denen Diana verbunden war. Mindestens 50 Millionen Menschen wurden vor ihren Fernsehern erwartet.

Camilla hingegen hatte ihre Teilnahme in letzter Minute abgesagt – nach Protesten von Diana-Anhängern. Die Herzogin von Cornwall verbrachte den Tag stattdessen mit Familienmitgliedern in ihrem Landhaus in der englischen Grafschaft Wiltshire.

Wenige Tage zuvor hatte die 60-Jährige erklärt, sie sei „tief berührt“ von der Einladung ihrer Stiefsöhne und hätte diese zunächst angenommen, um die Prinzen zu unterstützen. Sie fürchte jedoch, dass ihre Anwesenheit die Aufmerksamkeit vom eigentlichen Ziel des Gottesdienstes, das Leben und die Verdienste Dianas in den Mittelpunkt zu stellen, ablenken könnte. Unterstützung erhielt Camilla bei ihrer Entscheidung auch von Königin Elizabeth II.

Der Streit um Teilnahme der Herzogin überschattete die Vorbereitungen des Gottesdienstes: Zahlreiche Hassbriefe von Diana-Fans sollen bei Camilla eingegangen sein. Viele ärgerten sich, dass ausgerechnet die langjährige Geliebte von Prinz Charles während der Zeremonie in der ersten Reihe sitzen sollte.

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