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Die Sängerin Erykah Badu weint bei der Pressekonferenz in Kuala Lumpur.

© REU

Proteste wegen Allah-Tattoo: Erykah Badu darf nicht singen

Wegen eines Fotos der US-Sängerin Erykah Badu mit einem Allah-Tattoo musste diese ihr Konzert in Malaysia absagen. Darstellungen des Worts "Allah" gelten in dem streng muslimischen Malaysia als respektlos.

Nach der Veröffentlichung eines umstrittenen Fotos von ihrem Allah-Tattoo hat Malaysias Regierung ein Konzert der US-Sängerin Erykah Badu verboten. Das Konzert habe die Richtlinien der Regierung über den Umgang mit „religiösen Empfindlichkeiten und kulturellen Werten“ verletzt, teilte Informationsminister Rais Jatim am Dienstag über den Kurzbotschaftendienst Twitter mit.

Ursprünglich sollte der R&B-Star am Mittwoch in der Hauptstadt Kuala Lumpur auftreten. Ein Vorabbericht über das Konzert der lokalen Zeitung "The Star", dem ein Foto von arabischen und hebräischen Symbolen auf Badus Oberkörper beigefügt war, hatte jedoch heftige Proteste in dem mehrheitlich muslimischen Land ausgelöst. Die Sängerin bedauerte am Dienstag die "versehentliche" Veröffentlichung des Fotos. Sie habe die Gefühle der Muslime nicht verletzen wollen. Zur Absage ihres Konzerts äußerte sie sich zunächst nicht.

Darstellungen des Worts "Allah" gelten im streng muslimischen Malaysia als respektlos. Zudem sind Tätowierungen in dem Land verboten - allerdings war unklar, ob die Symbole auf Badus Oberkörper eintätowiert oder nur aufgemalt waren. Islamistische malaysische Gruppierungen empören sich regelmäßig über Auftritte westlicher Künstler, doch kommt es nur selten vor, dass diese nach vorheriger Genehmigung wieder abgesagt werden.

Es ist nicht der erste umstrittene Auftritt der Sängerin. Vor zwei Jahren drehte Badu ausgerechnet an jener Ecke von Dallas ein Musikvideo, an der 1963 der damalige US-Präsident John F. Kennedy erschossen wurde. In dem fünfeinhalbminütigen Video ließ Badu die Hüllen fallen - und sank am Ende wie von einer Kugel getroffen zu Boden. Der Auftritt brachte ihr eine Geldbuße und eine sechsmonatige Bewährungsstrafe ein.

(AFP)

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