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Prozess: Kinderporno-Sammler legt spätes Geständnis ab

Ein Hamburger Lehrer hat nach langem Leugnen vor dem Amtsgericht Barmbek eingeräumt, Tausende von Kinderpornos auf seinem Computer gespeichert zu haben. Nun will er mit dem "Dreck nichts mehr zu tun haben".

Ein Hamburger Lehrer hat nach langem Leugnen vor dem Amtsgericht Barmbek eingeräumt, Tausende von Kinderpornos auf seinem Computer gespeichert zu haben. Am dritten Verhandlungstag ließ der 56-jährige Pädagoge von seinem Verteidiger ein Geständnis verlesen. "Ich bin damals ein anderer Mensch gewesen. Ich vegetierte im Keller meines Hauses vor dem Computer vor mich hin", hieß es in der Erklärung des Familienvaters. Seine Ehe sei zerrüttet gewesen, und er habe Alkoholprobleme gehabt. Er blicke nun "mit Abscheu" auf die Taten zurück.

Die Polizei war dem früheren Lehrer einer Gesamtschule durch einen Hinweis des Internetanbieters Yahoo auf die Spur gekommen. Auf dem PC und Disketten des Mannes fanden die Ermittler im März 2005 fast 4000 Fotos und mehr als 25 Stunden Videos vom sexuellen Missbrauch vorwiegend kleiner Kinder vom Säuglingsalter an. "Damit hatte ich nicht mehr gerechnet", kommentierte die Richterin das Geständnis. Geprüft wird nun, ob der Pädagoge wegen erheblichen Alkoholkonsums im Tatzeitraum möglicherweise vermindert schuldfähig war.

Die Prozessbeteiligten mussten unter sichtbaren Widerwillen auch am dritten Verhandlungstag einige der sicher gestellten Kinderpornos begutachten. Dabei war das Jammern und Schreien von Kleinkindern zu hören. Der Angeklagte wollte sich die Videos nicht anschauen und hielt sich Augen und Ohren zu. "Ich möchte mit diesem ekligen Dreck nichts mehr zu tun haben", sagte der Lehrer. (mit dpa)

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