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Prozess: US-Hundebesitzerin erneut verurteilt

15 Jahre bis lebenslänglich - so lautet das Urteil für Marjorie Knolle, deren Kampfhunde vor sieben Jahren in San Francisco eine Nachbarin totgebissen hatten. Die 53-Jährige hat bereits drei Jahre hinter Gittern verbracht. Jetzt wurde der Fall neu verhandelt.

Eine 53-jährige Amerikanerin, deren Hunde eine Nachbarin totgebissen haben, ist am Montag zu einer Haftstrafe von 15 Jahren bis lebenslänglich verurteilt worden. Eine Richterin in San Francisco hielt Marjorie Knoller bei der Urteilsverkündung vor, sie habe die gefährlichen Hunde ohne Maulkorb ausgeführt, während des Angriffs keine Hilfe geholt und nach dem blutigen Vorfall keine Reue gezeigt, berichtete der "San Francisco Chronicle".

Bei der Attacke in einem Appartementhaus in San Francisco im Januar 2001 hatten sich zwei Hunde, Kreuzungen aus Mastiff und Presa Canario, im Flur auf die Nachbarin gestürzt und die 33-jährige Frau zu Tode gebissen. Eine kalifornische Jury verurteilte die Hundehalterin 2002 wegen Totschlags, doch ein Richter änderte das harte Urteil überraschend in eine Strafe wegen fahrlässiger Tötung. Knoller habe nicht wissen können, dass die beiden Kampfhunde die Nachbarin angreifen würden, argumentierte der Richter damals. Die Hundebesitzerin verbrachte knapp drei Jahre hinter Gitter und kam 2004 auf Bewährung frei.

"Das am meisten verachtete Paar der Stadt"

Der Supreme Court des US-Westküstenstaates befand im vergangenen Jahr, dass das Totschlag-Urteil der Geschworenen fälschlicherweise aufgehoben worden war. Mitte August wurde es von Richterin Charlotte Woolard wieder in Kraft gesetzt. Sie ordnete jetzt die langjährige Haft an. Knollers Anwalt kündigte am Montag Berufung an. Der Fall hatte wegen der Uneinsichtigkeit der Hundebesitzerin Empörung ausgelöst. Knoller und ihr damaliger Mann Robert Noel, beide Rechtsanwälte, machten als "das am meisten verachtete Paar der Stadt" Schlagzeilen. Die beiden hatten dem Opfer in Fernsehinterviews die Schuld an der Attacke gegeben. Die Nachbarin habe die Tiere wohl durch ihr Parfüm provoziert, meinten sie. Noel wurde wegen fahrlässiger Tötung zu vier Jahren Haft verurteilt. Er war bei dem Angriff nicht anwesend, wusste nach Angaben des Gerichts aber, wie gefährlich die Hunde waren und dass seine Frau sie nicht unter Kontrolle hatte. (eb/dpa)

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