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Hilton-Mord

© dpa

Prozessauftakt: "Hilton-Mord" vor Gericht

In Köln hat der Prozess um den Mord an dem Berliner Fotografen Nikolaus G. begonnen. Die beiden Angeklagten sollen vor zwei Jahren in die Suite 715 des Kölner Hilton Hotels gelockt und ihr Opfer dort mit einem Baseballschläger niedergeschlagen haben.

Laut Anklageschrift wurde das Opfer von rund 20 Hieben an Kopf und Körper getroffen, anschließend sei es sterbend in dem Hotelzimmer zurückgelassen worden. Nikolaus G. ist am Tatort verblutet.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die beiden Angeklagten die Tat gemeinsam geplant und ausgeführt haben. Dabei habe der 31-jährige mutmaßliche Haupttäter aus Hass, Wut und Eifersucht gehandelt, weil seine Lebensgefährtin vor Jahren eine enge Beziehung zu dem Opfer unterhielt. Bei ihm geht die Staatsanwaltschaft von einer besonderen Schwere der Schuld aus. Der Mann, der unter mindestens 29 Alias-Namen auftrat, ist derzeit wegen eines Betrugsdelikts in Berlin inhaftiert. Den Mord streitet er ab.

Die Angeklagten schweigen

Zum Prozessauftakt wollten sich die beiden Beschuldigten nicht zum Anklagevorwurf äußern. Allerdings legte der 31-Jährige dem Gericht eine 40-seitige handschriftliche Erklärung vor, die am nächsten Verhandlungstag vorgelesen werden soll.

Sein mutmaßlicher Komplize machte vor Gericht lediglich Angaben zum Lebenslauf. Der gelernte Orthopädie-Mechaniker wurde im Kosovo geboren und lebte seit seinem 15. Lebensjahr in der Nähe von Stuttgart. Dort entdeckte der heute 36-jährige Familienvater seine Begeisterung für den Kampfsport, errang den Meistergrad in einer Karate-Art und erwarb zwei Nahkampfabzeichen. Dabei machte er auch Erfahrungen mit Messern, Schlagwerkzeugen und Würgetechniken. Dies habe aber lediglich dem Zweck der Selbstverteidigung gedient.

Die Schwurgerichtskammer hat zunächst 21 Tage für die Hauptverhandlung angesetzt. Insgesamt sollen über 70 Zeugen gehört werden. Das Urteil wird voraussichtlich Ende Oktober verkündet. (mit ddp)

Markus Peters[ddp]

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