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Panorama: Rätsel gelöst: Warum man sich nicht selbst kitzeln kann

Das uralte Rätsel, warum man sich nicht selbst kitzeln kann, ist nach Angaben einer britischen Wissenschaftlerin gelöst. Demnach verhindert ein Filtermechanismus des Gehirns die Wahrnehmung selbst verursachten Kitzelns.

Das uralte Rätsel, warum man sich nicht selbst kitzeln kann, ist nach Angaben einer britischen Wissenschaftlerin gelöst. Demnach verhindert ein Filtermechanismus des Gehirns die Wahrnehmung selbst verursachten Kitzelns. Wie die BBC am Dienstag berichtete, untersuchte die Neurologin Sarah-Jayne Blakemore vom University College in London für ihre Studie die Hirnreaktionen Freiwilliger. Wenn die Testpersonen von jemand anderem gekitzelt wurden, erhöhte sich die Aktivität in den Teilen des Gehirns, die Berührungen wahrnehmen und angenehme Gefühle vermitteln.

Kitzelten sich die Testpersonen dagegen selbst, schaltete sich das Kleinhirn ein und unterdrückte die Aktivität in den anderen Hirnbereichen. "Das Kleinhirn verdirbt den Spaß, indem es die Kitzelbewegungen voraussagt und an den Rest des Gehirns das Signal sendet, die dadurch ausgelösten Empfindungen zu ignorieren." Dies sei vermutlich evolutionsbiologisch begründet: Aus der Flut von Reizen müsse das Gehirn die wirklich wichtigen aussortieren. "Kitzeln durch Fremdeinwirkung" habe dabei für das Gehirn offenbar eine höhere Priorität als Selbstkitzeln.

Menschen, die an Schizophrenie leiden und nicht mehr richtig zwischen sich und der Außenwelt unterscheiden können, verlieren diese Fähigkeit bezeichnenderweise: Sie sind die Einzigen, die sich selbst kitzeln können.

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