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Panorama: Ramstein: Opfer verklagen USA

Mehr als zehn Jahre nach dem Flugunfall von Ramstein wollen die Opfer jetzt die USA verklagen. Das kündigte Rechtsanwalt Gerhart Baum am Samstag in einem Interview mit dem Südwestrundfunk (SWR) in Mainz an.

Mehr als zehn Jahre nach dem Flugunfall von Ramstein wollen die Opfer jetzt die USA verklagen. Das kündigte Rechtsanwalt Gerhart Baum am Samstag in einem Interview mit dem Südwestrundfunk (SWR) in Mainz an. Baum vertritt 82 Überlebende. Seiner Ansicht nach waren die Sicherheitsvorkehrungen auf dem US-Militärgelände in Rheinland-Pfalz mangelhaft. 1988 stießen bei einer Flugschau Maschinen einer italienischen Kunstflugstaffel zusammen und stürzten in die Zuschauer, 70 Menschen wurden getötet, 450 verletzt.

"Die Leute waren zu nah dran, es waren keinerlei Schutzvorrichtungen vorhanden", sagte Baum. Ein Sachverständigengutachten belege dies. Die Klage sei die letzte Möglichkeit, den Überlebenden zu ihrem Recht zu verhelfen, sagte Baum, der von 1978 bis 1982 FDP-Bundesinnenminister war. Viele Opfer litten noch immer unter Schlaflosigkeit und Panikattacken. Anders als nach US-Recht gebe es nach deutschem Recht jedoch keinen Anspruch auf Entschädigung für seelische Schäden. Die Klage gegen die USA könne im Mai oder Juni eingereicht werden, sagte Baum. Sie richte sich gegen die US-Regierung "wegen Pflichtverletzung ihrer Bediensteten". Der Kölner Anwalt will in den USA eine Entschädigung für die psychischen Schäden der Opfer erreichen. Bisher waren die USA dem Anwalt zufolge nur im Zusammenhang mit den getöteten italienischen Piloten in den Fall Ramstein verwickelt.

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