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Endeavour

© ddp

Raumfähre Endeavour: Astronauten beenden lebenswichtigen Probelauf

Ihren vierten Außeneinsatz konnten die Astronauten der "Endeavour" am Donnerstag erfolgreich beenden: Eine neue Reparaturmethode für den Hitzeschild des Raumschiffs wurde getestet - 2003 hatte ein defektes Schild zum Absturz der Raumfähre Columbia geführt.

Robert Behnken und Mike Foreman kehrten nach fast sechseinhalb Stunden im All in die Internationale Raumstation ISS zurück. Die Instandsetzung der Hitzekacheln gilt als lebenswichtig für eine Mission im August, wenn die Raumfähre zum Teleskop Hubble fliegt und nicht an der ISS andockt. Eventuelle Schäden am Hitzeschild müssen dann von der Besatzung behoben werden, um eine sichere Rückkehr zur Erde zu gewährleisten.

Bevor die beiden Astronauten sich den Hitzekacheln zuwandten, versuchten sie noch einen defekten Stromschalter zu reparieren. Obwohl die Bodenkontrolle Behnken ein "gut gemacht, Bob" zufunkte, gelang es nicht, die Reparatur zu Ende zu führen. Schließlich befassten sich die Astronauten mit den Hitzekacheln und probierten eine Dichtungsmasse aus, die sie auf Risse in den Kacheln strichen. Die Nasa will später am Boden testen, wie die so reparierten Kacheln auf extreme Hitze reagieren. Schäden am Hitzeschild der Raumfähre Columbia hatten 2003 beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre die tödliche Katastrophe ausgelöst, bei der alle sieben Astronauten ums Leben gekommen waren.

Intakter Hitzeschild ist überlebenswichtig

Seit dem Columbia-Unglück haben alle Astronauten auf ISS-Besuchen Versuche unternommen, den Hitzeschild zu reparieren. Dies ist wichtig für eine Mission am 28. August, wenn erstmals eine Raumfähre nicht an der Raumstation andockt, sondern sich dem Teleskop Hubble nähert. Im Falle eines beschädigten Schildes könnten die Astronauten auf der ISS warten, bis eine Ersatz-Raumfähre sie abholt - bei Hubble ist das nicht möglich. Die Weltraumbehörde Nasa setzt mittlerweile auch Spezialkameras ein, um mögliche beim Start erlittene Schäden am Hitzeschild möglichst genau zu erkennen. Beim Wiedereintritt des Raumschiffes in die Erdatmosphäre mit 25facher Schallgeschwindigkeit entstehen an der Unterseite der Fähre Temperaturen von bis zu 1500 Grad Celsius.

Der Außeneinsatz vom Donnerstag war der vierte der gegenwärtigen "Endeavour"-Mission, die zur Einrichtung des japanischen Forschungslabors Kibo und des kanadischen Roboters Dextre zur ISS flog. Bei künftigen Missionen sollen weitere Teile für Kibo angeliefert werden - Japan ist damit neben den USA, Russland und Europa auf der Forschungsstation im All vertreten.

Am Samstag soll die Mannschaft einen fünften Außeneinsatz absolvieren, am Montag wird die "Endeavour" von der ISS ablegen. Ihre Landung in Florida ist für Mittwoch vorgesehen. (sba/AFP)

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