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Raumfahrt: Ariane 5 bringt Nato-Satellit ins All

Die "Zehn-Tonnen-Ariane" hat erneut erfolgreich einen Militärsatelliten ins All gebracht: Zehn Monate nach Syracuse 3A setzte die stärkste europäische Trägerrakete den Zwillings-Satelliten Syracuse 3B im All aus.

Kourou/Paris - Der Satellit Syracuse 3B ermöglicht Videokonferenzen zwischen militärischen Kommandozentralen und Einheiten in Konfliktgebieten. Die Verstärkung der militärischen Kommunikationssysteme sichere die "Autonomie" der Entscheidungen und Handlungen Frankreichs sowie der EU, erklärte der französische Präsident Jacques Chirac. Das System wird auch von Deutschland und der Nato genutzt. Neben Syracuse 3B, der einen Wert von 2,3 Milliarden Euro hat, transportierte die Ariane den japanischen Telekomsatelliten JCSAT-10.

Die "Zehn-Tonnen-Ariane" startete vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana. Die Nutzlast wurde nach knapp 33 Minuten ausgesetzt. Syracuse 3B soll bei Einsätzen in der ganzen Welt über neun Superhochfrequenz (SHF)-Kanäle und sechs Extremhochfrequenz (EHF)-Kanäle abhörsichere und gegen Störsender geschützte Kommunikation bieten. Der neue Satellit sei ein wichtiger Schritt zur Steigerung der "operationellen Fähigkeiten" der französischen Streitkräfte vor allem im Ausland, erklärte Premierminister Dominique de Villepin.

Syracuse 3B brachte ein Gewicht von 3,75 Tonnen auf die Waage, 4,05 Tonnen kamen durch den japanischen Satelliten JCSAT-10 hinzu. Dieser soll kommerzielle Telekomdienstleistungen für Japan, den Asien-Pazifik-Raum und Hawaii bieten. Derartige Doppelpack-Starts sind eine Spezialität der Ariane 5.

Seit dem Start des Ariane-Programms in den 80er Jahren wurden insgesamt 172 Raketen ins All abgefeuert. Im Februar 2005 war eine erste "Zehn-Tonnen-Ariane" erfolgreich gestartet. Das allererste Exemplar der Ariane 5 ECA war im Dezember 2002 beim Jungfernflug abgestürzt. (tso/AFP)

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