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Der Landeroboter "Philae" auf dem Kometen "Tschuri". "Philae" war im November nach zehnjähriger Reise auf dem Kometen gelandet - allerdings ungeplant im Schatten. Hier eine Illustration der ESA.

© ESA/AOES Medialab/dpa

Raumfahrt: "Philae" sendet neues Lebenszeichen - rätselhaftes Verhalten

Bei Kommandos ist "Philae" folgsam. Das hat der kleine Landeroboter bewiesen. Aber wovon hängt es ab, wann er sich bei seinem Team auf der Erde meldet?

Neue Signale des Landeroboters „Philae“ geben seinem Team auf der Erde Rätsel auf. „Philae“ habe wieder Daten vom fernen Kometen „Tschuri“ geschickt, aber: „Wir haben noch keine genaue Erklärung, warum er sich jetzt gemeldet hat und in den vergangenen Tagen nicht“, sagte der Ingenieur vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Koen Geurts, am Freitag. Die Flugbahn der um „Tschuri“ kreisenden Muttersonde „Rosetta“ sei im Vergleich zu den vergangenen drei Wochen nicht verändert worden. Es sei aber sicher, dass „Philae“ die rauen Bedingungen auf dem Kometen „67P/Tschurjumow-Gerassimenko“ bisher überstanden habe und auch auf DLR-Kommandos reagiere.

„Das sind extrem gute Nachrichten für uns“, sagte Geurts. Der letzte Kontakt sei am Donnerstagabend zustande gekommen und habe mit mehreren Unterbrechungen zwölf Minuten lang gehalten. Unter den zuletzt gesendeten Daten waren den Angaben zufolge auch solche des Messinstruments „Consert“, das auf dem Lander und auf der Muttersonde sitzt und den Kometen durchleuchtet. Die Daten ließen den Rückschluss zu, dass der Lander das Instrument auf Kommando eingeschaltet habe. „Philae“ war im November nach zehnjähriger Reise auf dem Kometen gelandet - allerdings ungeplant im Schatten. Die Freude war groß als er sich am 13. Juni nach sieben Monaten Winterschlaf das erste Mal wieder meldete.

Die Kontakte mit „Philae“ waren bisher immer unregelmäßig gewesen. Die Experten können bisher nicht erkennen, unter welchen Bedingungen er zustande kommt. „Wir müssen analysieren, warum hat es jetzt geklappt und warum zu einem anderen Zeitpunkt nicht. Das ist noch die Schwierigkeit“, sagte DLR-Sprecherin Manuela Braun. Die große Unbekannte ist noch immer die genaue Landeposition des Roboters: „Steht er vielleicht so, das er vielleicht teilweise verdeckt ist?“ (dpa)

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