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Raumfahrt: Rakete samt Satellit bei Start explodiert

Eine ukrainische Senit-Trägerrakete mit einem Telekommunikationssatelliten des Luxemburger Unternehmens SES Global ist beim Start von einer schwimmenden Plattform im Pazifik explodiert.

Moskau/Luxemburg - Bei dem Unglück sei niemand verletzt worden, sagte ein Sprecher der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos. Die Rakete sollte den Satelliten für den weltweit führenden Satellitenbetreiber SES Global ins All bringen. An dem Satelliten war fünf Jahre gearbeitet worden. Der Totalschaden belaufe sich auf "Millionen von US-Dollar", sagte ein SES-Sprecher in Luxemburg. Die Ursache der Explosion war zunächst unklar.

Die Plattform in der Nähe des Äquators gehört dem Konsortium Sea Launch. Daran sind der US-Konzern Boeing, der russische Raketenbauer Energija, der ukrainische Raketenbauer Juschmasch und der norwegische Kvaerner-Konzern beteiligt. Wie der SES-Sprecher sagte, wurde in der Nacht zum Mittwoch zunächst ohne Probleme der Countdown gezählt. Die Rakete habe gezündet - dann habe es jedoch eine Explosion mit einem Feuerball gegeben. Das Personal der Plattform habe das Geschehen von einem Schiff aus beobachtet und sei nicht zu Schaden gekommen. "Fehlschläge (beim Start) passieren nicht oft, aber sie passieren noch zu oft", sagte der SES-Sprecher.

Genau genommen habe der Satellit zum Zeitpunkt der Explosion SES noch gar nicht gehört. Nach dem Vertrag mit der Herstellerfirma Boeing gehe der Satellit erst in das Eigentum des Auftraggebers über, wenn er erfolgreich ins All geschossen worden sei. SES Global beziehungsweise die betroffene Tochter SES New Skies tragen nach Angaben des Sprechers somit nicht den Verlust. Über den Satelliten sollten unter anderem Fernsehprogramme, Telefonate und Internetdienste laufen. Für die Kunden gebe es keine Auswirkungen, da ein bereits im All kreisender Satellit die Funktionen übernehme. Zu SES Global gehören mehrere Firmen, darunter auch SES Astra, die in Europa die Astra-Satelliten betreibt. Die SES-Flotte im All besteht nach Angaben des Sprechers derzeit aus 44 Satelliten. (tso/dpa)

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