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Raumfahrt: Weltraumtouristin erreicht ISS

Die US-Millionärin Anousheh Ansari ist als erste Weltraumtouristin in der Internationalen Raumstation ISS eingetroffen. Die russische Raumkapsel "Sojus TMA-9" legte pünktlich um 7:24 Uhr an der Station an.

Berlin/Moskau - An Bord der Kapsel sind neben Ansari Kommandant Michail Tjurin (Russland) und Bordingenieur Michael Lopez-Alegria (USA). Das gelungene Anlegemanöver wurde im russischen Flugleitzentrum in Koroljow bei Moskau mit Beifall quittiert.

Das Raumschiff war am Montag vom russischen Kosmodrom Baikonur (Kasachstan) gestartet. Wie der US-Nachrichtensender CNN berichtet, litt Ansari während der zweitägigen Verfolgungsjagd zur ISS leicht an der Raumkrankheit und musste einen Arzt konsultieren. Das "Sojus"-Trio hatte in dieser Zeit auch Funkkontakt zur Besatzung des US-Shuttles "Atlantis", das neue Sonnensegel zur ISS gebracht und erst am Sonntag abgelegt hatte. Die Fähre wird am Donnerstag auf der Erde zurückerwartet, nachdem die Landung für Mittwoch wegen schlechten Wetters kurzfristig abgesagt werden musste.

Weltraumtouristin hilft an Bord

Tjurin und Lopez-Alegria lösen als 14. Stammbesatzung die derzeitige ISS-Crew mit Pawel Winogradow (Russland) und Jeffrey Williams (USA) ab. Die beiden Männer arbeiten seit April in der Station und werden seit Juli von dem deutschen ESA-Astronauten Thomas Reiter als zweitem Bordingenieur unterstützt. Ansari, die für den Flug 20 Millionen Dollar bezahlt hat, wird eine Woche lang gemeinsam mit den fünf Männern in der ISS forschen. Zu ihrem Programm gehören auch medizinische und biologische Experimente.

Winogradow, Williams und Ansari kehren Mitte nächster Woche wieder zur Erde zurück. Reiter setzt derweil bis Dezember seine Arbeit mit Tjurin und Lopez-Alegria fort. Für Tjurin ist es der nunmehr zweite ISS-Einsatz. Er hatte bereits von August bis Dezember 2001 einen Langzeitflug in der Station absolviert. Lopez-Alegria ist sogar zum dritten Mal in der ISS. Er hatte im Jahr 2000 und 2002 an Aufbauflügen teilgenommen, nachdem er bereits 1995 seine Weltraumpremiere erlebt hatte.

Die gebürtige Perserin Ansari war nach der iranischen Revolution von 1979 in die USA emigriert. Sie studierte dort Elektrotechnik und Informatik und machte mit ihrem Mann mit ihrer Hightechfirma TTI ein Millionenvermögen. Die 40-Jährige gehört zu den Stiftern des mit zehn Millionen Dollar dotierten Ansari-Preises für den ersten privat finanzierten Raumflug. Vor Ansari waren bereits die Amerikaner Dennis Tito und Gregory Olsen sowie der Südafrikaner Mark Shuttleworth als Weltraumtouristen in der ISS. Ursprünglich sollte "Sojus TMA-9" bereits am 16. September an der ISS anlegen. Doch wegen Problemen mit der "Atlantis" musste die Mission verschoben werden. (tso/ddp)

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