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Rauschgift: Südafrikas Polizei ist Drogenkartell auf der Spur

Es war der größte Kokain-Fund in der Geschichte Südafrikas: Mehr als 200 Kilogramm beschlagnahmten die Ermittler auf einem Schiff. Nun wurde ein Kroate festgenommen, doch die Polizei vermutet, dass er nur ein kleiner Fisch im großen Drogengeschäft ist.

Nach dem größten Kokain-Fund in der Geschichte Südafrikas fahndet die Polizei des Landes nach den Hintermännern eines Schmugglerrings. "Das hier ist ganz offensichtlich die Arbeit eines internationalen Drogenkartells", erklärte Polizeisprecher Vishnu Naidoo der Zeitung "The Star". Seine Beamten hatten am Vortag nach einem Hinweis aus Lateinamerika Frachter "The Senator" im Hafen von Durban gründlich durchsucht.

Das Schiff, das unter liberianischer Flagge fährt, kam aus Argentinien und war nach Medienberichten auf dem Weg nach Kroatien. Nach der Entdeckung von mehr als 200 Kilogramm Kokain im Schwarzmarkt-Wert von 20 Millionen Euro wurde es jedoch beschlagnahmt. Die Drogen waren in verschweißten Plastikpäckchen in zahlreichen Rucksäcken und Kartons versteckt. Diese lagen unter einem Bett und in einem Spind in der Kabine eines Kroaten. Der 28 Jahre alte Mann wurde festgenommen. "In seiner Kabine waren so viele Rucksäcke dass es aussah, als wolle er den Kilimandscharo besteigen", erklärte ein Polizeioffizier.

Immer mehr Kokain wird in Südafrika konsumiert

Da das Schiff als nächstes einen Hafen in Südafrikas Nachbarstaat Namibia ansteuern sollte, wurde nicht ausgeschlossen, dass das Rauschgift von dort aus weiter geschmuggelt werden sollte. Die Befragung der aus Libanesen, Tschechen und Kroaten bestehenden Mannschaft erwies sich als schwierig, da mit Ausnahme des Kapitäns niemand an Bord Englisch sprach. Mit Ausnahme des Festgenommenen sei die Mannschaft kooperativ, erklärte die Polizei. Nach ihren Angaben hat sich Südafrika in den vergangenen sieben Jahren zunehmend zu einem Kokain-Verbraucherplatz entwickelt, nachdem es zuvor eher eine Drehscheibe für den Schmuggel nach Europa und in andere Industriestaaten war.

Vor diesem Hintergrund hatte auch in der vergangenen Woche die Festnahme der gesamten Flugzeug-Besatzung eines südafrikanischen Verkehrsflugzeugs in London Schlagzeilen gemacht. In Gepäckstücken der Besatzung waren rund 55 Kilogramm Cannabis und Kokain gefunden worden. Eine Stewardess, die nach ihrer Rückkehr festgenommen worden war, wurde am Freitag gemeinsam mit einer Sicherheitsbeamtin des Flughafens Johannesburg gegen eine Kaution von umgerechnet 370 Euro freigelassen. Nach Medienberichten waren in den vergangenen Jahren südafrikanische Besatzungsmitglieder wiederholt wegen Drogenschmuggels aufgefallen. (ut/dpa)

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