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Panorama: Reaktionen auf den Terror: "Rachefantasien sind völlig normal"

Der Gießener Arzt und Psychoanalytiker Horst-Eberhard Richter (78) ist Direktor des Sigmund-Freud-Instituts Frankfurt. Viele seiner Bücher gehören zum Grundinventar der Soziallehre, darunter "Lernziel Solidarität" und "Flüchten oder Standhalten".

Der Gießener Arzt und Psychoanalytiker Horst-Eberhard Richter (78) ist Direktor des Sigmund-Freud-Instituts Frankfurt. Viele seiner Bücher gehören zum Grundinventar der Soziallehre, darunter "Lernziel Solidarität" und "Flüchten oder Standhalten". Der von ihm entwickelte Gießen-Test, ein Fragebogen zur Selbsteinschätzung der Deutschen, ist weltweit bekannt geworden. Richter hat sich in der Ökologie- und Friedensbewegung engagiert, ist Mitbegründer der westdeutschen Sektion "Ärzte gegen den Atomkrieg". Sein aktuelles Buch: "Wanderer zwischen den Fronten".

Herr Richter, wie haben Sie den vergangenen Dienstag erlebt?

Zum Thema Online Spezial: Terror gegen Amerika Umfrage: Haben Sie Angst vor den Folgen des Attentats? Fotostrecke I: Der Anschlag auf das WTC und das Pentagon Fotostrecke II: Reaktionen auf die Attentate Fotostrecke III: Rettungsarbeiten in New York Fotostrecke IV: Trauerkundgebung am Brandenburger Tor Chronologie: Die Anschlagserie gegen die USA Osama bin Laden: Amerikas Staatsfeind Nummer 1 gilt als der Hauptverdächtige Wie Millionen anderer Zuschauer saßen meine Frau und ich sprachlos und schockiert vor dem Fernseher. Die Bilder waren so unglaublich, dass wir sie immer wieder ansehen mussten. Vor allem dieser einzelne Mensch, der da ganz oben im einstürzenden World Trade Center mit einem weißen Tuch um Hilfe wedelte, hat uns sehr berührt. Mit der Architektur kann man ja kein Mitleid haben, aber dann sah man diesen einen hilflosen Menschen. Man sah, wie ein anderer verzweifelt aus dem Fenster sprang. Und unten auf der Straße bewegten sich die mit Staub weiß überkrusteten Menschen wie Mumien - eine grauenhafte Szenerie. Solche Bilder gehen unmittelbar in unser Gefühl über, da spürt man, wie dünn die Decke der Verdrängung ist.

Die Schreckensbilder wurden aus unterschiedlichster Perspektive in einer Endlosschleife immer wieder gezeigt. Wie lange darf man sich das antun?

Ich habe vor allem die Sorge, dass die Kinder, die diese Bilder ansehen, Schaden nehmen können. Aber auch uns Erwachsene haben sie tief verunsichert. Diese Welt, der man sich anvertraut, in der man sich einigermaßen geborgen fühlt, die einen jeden Morgen mit dem gleichen Gesicht begrüßt - sie ist plötzlich nicht mehr verlässlich. Sie hat uns hilflos und ohnmächtig hinterlassen. Eine unserer Töchter rief noch am selben Tag bei uns an, nur um zu fragen, ob wir noch in Ordnung sind.

Kann unser ohnehin angeschlagenes Grundvertrauen in die Welt durch solch einen Terrorschlag ernsthaft beschädigt werden?

Sicherlich. Wir brauchen dieses Gefühl des Aufgehobenseins, wenn wir abends einschlafen. Dann wissen wir, dass die Welt am nächsten Morgen wieder so ist, wie wir sie kennen. Dieses Grundgefühl der Sicherheit ist auf eine Weise zerbrochen, wie man sich das nie hat vorstellen können. Ich glaube aber, dass sich zumindest das diffuse Bedrohungsgefühl, dass auch uns so etwas Schreckliches passieren könnte, in den nächsten Wochen wieder legen wird.

Einer der am häufigsten geschriebenen Sätze heißt jetzt: Nichts wird mehr so sein, wie es war.

Dieser Terroranschlag hat weltweit eine ähnliche tiefe Verunsicherung ausgelöst wie Hiroshima oder Tschernobyl. Nach dem Reaktorunfall in der Ukraine hat es Jahre gedauert, bis die Angst und Unsicherheit wieder verschwunden sind. So wird es auch bei diesem Anschlag sein.

Aus Tschernobyl hat die Menschheit zumindest gelernt: Die Atomenergie ist seitdem auf dem Rückzug. Können wir auch aus dieser verheerenden Katastrophe des 11. September etwas lernen?

Wir müssen ganz dringend etwas daraus lernen. Die erste Lektion: Wir sollten begreifen, dass wir in unseren liberalen westlichen Demokratien weder vorbereitet noch geschützt sind vor solchen Formen des organisierten militärischen Terrors. Dieser Terror richtet sich nicht gegen einzelne Repräsentanten, er zielt darauf ab, wahllos unschuldige Menschen in möglichst großer Zahl zu töten.

Darauf kann niemand vorbereitet sein. Selbst mit gepanzerten Cockpits, mit noch mehr Wachsamkeit, noch mehr Geheimdiensten, noch besserer Kontrolle in den Flughäfen wird immer eine Verwundbarkeit bleiben.

Das genau ist die zweite Lektion: Wir kommen mit unserer bisherigen Politik nicht weiter. Unsere Einteilung in Gut und Böse verschlimmert nur die Zerrissenheit der Welt. Wenn diese Verfeindung zwischen dem Westen, der sich jetzt noch enger mit Amerika zusammenschließt und der islamisch-arabischen Welt an Schärfe und Gewalttätigkeit zunimmt, dann wird uns jede Möglichkeit genommen, Terrorgruppen rechtzeitig zu identifizieren und zu bekämpfen. Eine festungsmäßige Abschließung beider Seiten wäre die Folge, eine gemeinsame Psychose des Hasses mit gegenseitiger Ansteckung. Der Terrorismus profitiert von dieser Spaltung in Licht und Finsternis. Und auch die CIA kann nicht hinter die Festungsmauern der Verschwörung blicken. Wir müssen deshalb weltpolitisch auch zum Islam Brücken schlagen. Dort gibt es sehr wohl humanitäre Kräfte der Verständigung, dort kann man Bundesgenossen finden, die im Kampf gegen den Terrorismus helfen können. Es gibt im Irak, in Afghanistan, in Palästina humanitäre Kräfte, die eine Verständigung wollen, die aber derzeit kaum zur Geltung kommen. Wenn wir jetzt einen geistigen eisernen Vorhang ziehen, wird uns das weit zurückwerfen.

Überfordert man nicht die Menschen, wenn von ihnen ausgerechnet jetzt nach diesem fürchterlichen Massenmord Gesten der Versöhnung und ein Aufeinander-Zu-Gehen verlangt werden?

Die Versuchung ist groß, jetzt eine Politik der Stärke zu demonstrieren. In den ersten Wochen nach diesen Anschlägen darf sicherlich niemand eine Politik der Versöhnung erwarten. Dazu ist der Schrecken viel zu übermächtig, auch die Verletzung und das Bedürfnis nach Vergeltung. Aber zukünftig müssen wir eine Kultur des Friedens durch neue Verständigungsschritte fördern.

Wie sollen die aussehen?

Nehmen Sie den geradezu modellhaften Dauerkonflikt zwischen Israel und den Palästinensern. Seit Jahren erweist sich die westliche Welt als völlig unfähig, dieses tägliche Gemetzel zu befrieden. Dabei weiß jeder, dass es keine militärische Lösung geben kann. Trotzdem wird zugeschaut, wie hier jeden Tag gemordet und gemetzelt wird. Gerade die wichtigste Ordnungsmacht kann bei diesem Morden auf beiden Seiten nicht passiv bleiben. Mit jedem Granateneinschlag werden neue Selbstmordattentäter und neue Hassgefühle herangezüchtet. Selbst die zehnjährigen Kinder sind schon stolz darauf, später als Selbstmörder zu sterben. Das Reservoir des Hasses, aus dem der Terrorismus schöpfen kann, wird auf diese Weise immer größer.

Derzeit denken die Amerikaner vor allem an Vergeltung. Welche Rolle spielt dabei, dass mitten im pulsierenden Big Apple ausgerechnet das World Trade Center attackiert wurde, einer der Leuchttürme der Supermacht Amerika? Das zweite Ziel war das Pentagon, das Nervenzentrum der militärischen Großmacht.

Das ist eine zusätzliche Demütigung. Es war die Absicht der Terroristen, die scheinbar unverletzliche Supermacht gerade an den empfindlichsten Stellen zu treffen, an den Symbolen ihrer Macht und Weltbeherrschung. Das hat jetzt die Konsequenz, dass die Empörung und Rachewünsche der Amerikaner umso größer sind, weil man sich mitten ins Herz getroffen fühlt.

Wie entstehen überhaupt Rachegefühle. Gehören sie zur menschlichen Grundausstattung?

Wir Menschen sind mit einer hohen Sensibilität ausgestattet, was unsere Selbstachtung und Autonomie angeht. Wenn wir im Kern unseres Selbst physisch oder psychisch verletzt werden, dann regt sich in uns ganz automatisch ein Vergeltungsbedürfnis. Wir alle kennen die überschießenden Rachereaktionen eines Michael Kohlhaas, an dessen Feldzug wir im Deutschunterricht voller Verständnis Anteil genommen haben. Die meisten zivilisierten Gesellschaften haben ihre Rachegelüste insofern gezähmt, als sie die Todesstrafe abgeschafft haben. Der Lernprozess der Zivilisation sollte dahin gehen, innerlich der Versuchung der Rache zu widerstehen. Was einem von außen angetan wird, sollte den Eigenwert nicht herabsetzen. Präsident Bush hat etwas sehr Richtiges und Gutes gesagt: Die Amerikaner müssten jetzt demonstrieren, dass sie in ihrer Selbstachtung und Integrität eben nicht beschädigt sind, obwohl ihnen dieser verbrecherische Akt angetan wurde.

Gleichzeitig redet Bush aber in Wildwest-Manier davon, den Feind zu "jagen" und ihn "zur Strecke zu bringen".

Das ist die andere Seite Bushs. Natürlich wird von vielen befürchtet, dass dieser Präsident, der die Todesstrafe so heftig befürwortet, jetzt einfach draufschlägt und in derselben Sprache antwortet, die die Attentäter gesprochen haben.

Sie haben in einer kritischen Skizze die Weisheit des amerikanischen Präsidenten schon vor Monaten in Frage gestellt.

Bush erlebt jetzt die große Bewährungsprobe seines Lebens. Viele befürchten, dass er nicht über das notwendige Ausmaß an Besonnenheit verfügt, um dieser großen Verantwortung für die ganze Welt gerecht zu werden. Bush und mit ihm das mächtigste Land der Welt stehen vor einer gewaltigen Herausforderung. Sie können jetzt das paranoide Prinzip stärken und die Spaltung der Welt in Gut und Böse vertiefen. Sie können aber auch das demokratische Prinzip stärken. Sie können schlichtend und friedenstiftend im Nahen Osten intervenieren. Und sie können eine Weltordnung stärken, in der die UNO wieder eine wichtigere, nämlich ihre angestammte Rolle als aktive Kontroll- und Friedensinstanz übernimmt. Derzeit ist die UNO amputiert, sie wird im konkreten Fall wohl nicht mehr tun, als im Nachhinein die Vergeltungs- und Racheschläge der USA abzusegnen.

Rachegelüste haben ja nicht nur die USA. Auch in uns Fernsehzuschauern blühen nach diesen Bildern die schlimmsten Vergeltungsfantasien.

Das sind spontane Gefühle, die völlig normal sind. Wir sind biologisch gewappnet, uns gegen Angriffe mit eigener Aggressivität zur Wehr zu setzen. Auf der individuellen Ebene ist das eine natürliche Reaktion. Für Rachefantasien muss sich niemand schämen, in der Fantasie darf man sich auf jede erdenkliche Art Genugtuung verschaffen. Gesellschaftlich sieht es ganz anders aus. Durch die Massenvernichtungswaffen befinden wir uns in einem Stadium, das uns nötigt, mit militärischen Rachefeldzügen sehr viel vorsichtiger umzugehen. Leider ist es so - das hat Erich Fromm nachgewiesen -, dass mit wachsender Zivilisation die Kriege nicht nur zahlreicher, sondern auch immer grausamer geworden sind.

Liegt dies in der Natur des Menschen begründet?

Das wird häufig so gesehen. Aber Konrad Lorenz hat zu Recht darauf hingewiesen, dass es keine Tierart gibt, in der die Rivalität unter den Männchen ohne Aggressions- und vor allem ohne Tötungshemmung ausgetragen wird. Diese Hemmung schützt die Art davor, auszusterben. Der Mensch ist offenbar das einzige Lebewesen, das durch den Overkill der Massenvernichtungswaffen seine eigene Art bedroht. Deshalb ist eine große Besonnenheit und Zurückhaltung notwendig. Jeder Gedanke, etwa mit einem Atomschlag gegen das Land vorzugehen, in dem die Drahtzieher der Anschläge vermutet werden, verbietet sich.

Die Terroristen, die den Angriff auf die USA geplant haben, hatten ganz sicher keine Tötungshemmung, im Gegenteil. Jetzt fragen sich alle: Was sind das für Menschen?

Wir können diesen Hass und die Menschenverachtung nicht begreifen, sie sind uns fremd. Aber offenbar werden in manchen Familien schon die Kinder mit Heils- und Erlöserideen zu Selbstmordattentätern gedrillt. Wir Deutschen brauchen uns nur unserer eigenen Geschichte zu erinnern. Was hat unser eigenes Volk mit dem Holocaust angerichtet! Auch dort gab es den Hass und eine systematische Hetzpsychologie, die es möglich gemacht hat, dass Hunderttausende an der industriellen Ermordung der Juden mitgewirkt haben. Das erscheint den Jüngeren heute genauso schwer zu fassen. Aber es waren Menschen der gleichen Gene und der gleichen Kultur, die das getan haben. Die haben es wirklich getan.

Die Schuld an den Anschlägen werden einem fremden Kulturkreis zugeschrieben. Erleichtert das?

Die Gefahr ist groß, dass wir jetzt eine Hand voll fanatisierter arabisch-islamischer Glaubenskrieger mit der gesamten islamischen Welt gleichsetzen und vergessen, dass wir den Arabern wichtige historische Beiträge zu unserer europäischen Kultur verdanken. Dort das Schurkische und Böse, hier bei uns die Gerechten und Guten. Die eigene Idealisierung braucht das Feindbild. Dabei wird übersehen, dass der Westen den Nährboden des Terrorismus selbst bereitet hat. Zum Beispiel im Irak. Durch die unerbittlichen Sanktionen sind dort in den letzten zehn Jahren etwa eine Million Kinder gestorben. Dazu gibt es leider keine Fernsehbilder. Das Elend erleichtert es den Terrorgruppen, Zulauf zu finden und ihre teuflischen Mittel einzusetzen. Hier werden Hass und Fanatismus gesät.

Hauptverdächtiger der Anschläge ist derzeit der saudische Extremist Osama bin Ladin, der jetzt immer wieder im Fernsehen gezeigt wird. Wie wichtig ist es, dass der Schrecken ein Gesicht bekommt?

Man muss den Hass personalisieren, um ihn lenken zu können. Niemand kann ein ganzes Land hassen oder eine abstrakte Gruppierung. Man braucht diese Fratzen. Die USA haben in der Vergangenheit immer wieder Figuren wie Noriega, Gaddafi oder Saddam Hussein als Hassobjekte benutzen können, um ihre gigantische militärische Rüstung zu rechtfertigen. Es gibt keinen Zweifel, dass bin Ladin ein furchtbarer und grausamer Terrorist ist. Aber kein Mensch weiß, ob er wirklich der Drahtzieher der Anschläge ist.

Und er ist, wenn er es war, kein Einzeltäter.

Die von ihm geschulten Kader könnten die Terroranschläge auch in eigener Verantwortung inszeniert haben. Wir wissen es nicht.

Herr Richter, ein alter Wertbegriff, den Sie in ihrem Buch "Lernziel Solidarität" mitgeprägt haben, wird jetzt schon fast inflationär bemüht. Alle betonen ihre Solidarität.

Der Begriff Solidarität hat viele Facetten: Zunächst erleben wir in der ganzen Welt ein spontanes Mitfühlen mit den Opfern. Dazu kommt der natürliche Impuls des Helfenwollens. Man will zum Beispiel Spezialtrupps entsenden, um in den Trümmern bei der Rettung der Verschütteten zu helfen. Das sind elementare Formen von Solidarität, die man nicht erklären muss.

Kann der Wunsch zu helfen und mit den Amerikanern durch dick und dünn zu gehen, so weit führen, dass eigene Prinzipien wie Augenmaß und Besonnenheit verloren gehen?

Seit man diesen Konflikt zum Bündnisfall erklärt hat, stehen alle Natoländer in der Pflicht. Man kann dann nicht den Bündnispartner brüskieren und einfach ausscheren. Bei möglichen Überreaktionen wird es für uns Deutsche möglicherweise sehr schwierig.

Sind die USA nach diesen fürchterlichen Anschlägen überhaupt noch kritisierbar, wenn sie das Prinzip "Vergeltung mit Augenmaß" verlassen?

Ich will nicht hoffen, dass das nötig wird. Es darf keine überschießende Racheautomatik ausgelöst werden. Die Vergeltung muss unserem Gerechtigkeitsgefühl entsprechen.

Ist es überhaupt möglich, diese Anschläge so zu vergelten, dass die Amerikaner und auch die Angehörigen der Opfer Gerechtigkeit empfinden?

Es ist schwer vorstellbar, dass das mächtigste Land der Erde diese Schläge hinnimmt, ohne seine Stärke zu zeigen. Die Bestrafung muss sichtbar sein. Amerika muss sich wehrhaft zeigen, das ist klar. Aber es darf nicht versuchen, durch voreilige Vergeltungsschläge die kollektive Selbstachtung wieder herzustellen. Wenn die Schuldigen ermittelt werden, wenn es die Richtigen trifft, dann wird unser Gerechtigkeitssinn auch nicht beschädigt.

Sie haben in diesem Gespräch immer wieder für Verständigung und Versöhnung plädiert. Wir groß sind denn tatsächlich die Chancen, nach diesem Grauen aus der Gewaltspirale auszubrechen?

Das Beispiel Südafrikas sollte uns immer vor Augen stehen. Das Land stand vor einem Bürgerkrieg, der unendliches Leid und Blutvergießen gebracht hätte. Alle Welt hat diesen Bürgerkrieg als unvermeidlich angesehen. Doch die Kräfte der Verständigung, allen voran Nelson Mandela, aber auch Frederik de Klerk, haben das Wunder vollbracht, das die ganze Welt erleichtert hat. Der Rachefeldzug, der in der Luft lag, die Vergeltung der Schwarzen für Jahrzehnte erlittenes bitteres Unrecht, konnte tatsächlich vermieden werden. Es war fast schon übermenschlich, dass der Führer der unterdrückten Schwarzen, der selbst 27 Jahre im Gefängnis saß, nach der Machtübernahme auf jede kriegerische Vergeltung verzichtet hat. Aber genau das ist geschehen. Daran sollten wir uns, trotz mancher Rückschläge in Südafrika, erinnern. Die Kraft zur Verständigung und Versöhnung steckt eben auch in uns Menschen drin.

Herr Richter[wie haben Sie den vergangenen Dienst]

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