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Rechtsextremismus: Post verschickt Rudolf-Heß-Briefmarken

Die Deutsche Post hat versehentlich Briefmarken mit dem Bild des Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß in Umlauf gebracht. Rechtsextreme haben die Briefmarken selbst online gestaltet. Die Marken rutschten danach durch die Kontrollen.

Hässliche Post-Panne: Rechtsextreme haben über einen Service der Deutschen Post im Internet Briefmarken mit dem Bild des Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß verschickt. Insgesamt seien 20 Briefe mit dem Konterfei des Nationalsozialisten versandt worden, sagte ein Unternehmenssprecher am Mittwoch. Er bestätigte damit einen Bericht der Berliner "tageszeitung". Die Marken seien durch die Kontrollen gerutscht. Es habe sich um die Mindestbestellmenge gehandelt. Die Prüfung der Briefe werde nun zwar verbessert, eine hundertprozentige Sicherheit könne es aber auch künftig nicht geben.

Mit dem "Plusbrief Individuell" können Kunden seit Februar Briefmarken auf der Webseite der Post gestalten und ihre Briefe damit bestücken. Die Marken würden zwar in der Regel kontrolliert, sagte der Sprecher. "Bei dem Heß-Bild ist allerdings was schief gegangen." Das Missbrauchsrisiko sei auch weiterhin da, räumte er ein. Neben extremistischen Bildmotiven spiele auch Pornografie eine Rolle. Um solche Fälle ganz auszuschließen, wären mehrere hundert Kontrolleure nötig, die sich in jedem Themengebiet auskennen. "Das ist aber nicht möglich, deshalb können wir keine hundertprozentige Garantie übernehmen, dass sowas nicht wieder passiert", sagte der Sprecher. (ck/AFP)

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