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Recklinghausen: Familienvater gesteht Missbrauch in 655 Fällen

Insgesamt 655 Mal soll ein 51-jähriger Familienvater aus Nordrhein-Westfalen seine Tochter und seinen Sohn, eine Enkelin und drei Nachbarskinder missbraucht haben. Ein Arbeitskollege kam dem Mann auf die Schliche. Jetzt gestand der Angeklagte die Taten.

Einige der Kinder des Mannes waren zur Tatzeit gerade einmal ein Jahr alt. Der Angeklagte hatte Fotos und Texte zu seinen Taten mit dem Titel "Mein Geheimnis" auf einem USB-Stick gespeichert. Diese Dokumente waren einem Arbeitskollegen im vergangenen Jahr zufällig in die Hände gefallen.

Die sexuellen Übergriffe begannen 1984. Damals war der Angeklagte gerade zum zweiten Mal Vater geworden. Seine Tochter war noch ein Baby, als er sie zu seiner eigenen sexuellen Befriedigung benutzte. Später notierte er dies in einem Tagebuch. Jahrelang verging er sich anschließend an ihr. Die Übergriffe hörten erst auf, als das Kind einen Brief an seine Mutter schrieb und der Angeklagte daraufhin von seiner Ehefrau zur Rede gestellt wurde. In dem Schreiben der damals Zehnjährigen hatte es unter anderem geheißen: "Der Papa hat mir wehgetan."

Rund 13 Jahre lang soll danach nichts passiert sein. Erst als die Tochter des Angeklagten selbst Mutter wurde, haben die Missbrauchstaten nach Angaben des Elektrikers wieder begonnen. Diesmal war das einjährige Enkelkind das Opfer. Seit August 2008 sitzt der 51-Jährige in Untersuchungshaft. Besonderes Lob erhielt der frühere Arbeitskollege des Angeklagten, der damals die Polizei eingeschaltet hatte. "Sie haben ganz sicher eine große Anzahl weiterer Missbrauchstaten verhindert", sagte Staatsanwalt Paul Jansen im Prozess. Das Verfahren soll bis zum 25. März dauern. (küs/dpa)

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