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Panorama: Regierung lässt Bangkok fluten

Wassermassen können nicht kontrolliert werden

Bangkok - Die thailändische Hauptstadt Bangkok bereitet sich auf großflächige Überschwemmungen vor. Die Behörden müssten Schleusen öffnen und kontrollierte Überflutungen östlicher Stadtteile zulassen, um mit den Wassermassen fertig zu werden, die von Norden auf die Stadt zukommen, erklärte Regierungschefin Yingluck Shinawatra. „Das Wasser kommt aus allen Richtungen, und wir können es nicht kontrollieren. Dies ist eine nationale Krise“, sagte sie. Die Überschwemmungen wurden am späten Freitag erwartet. Ein Drittel der Provinzen nördlich von Bangkok stehen nach langen Monsunregen teils drei Meter unter Wasser. Mehr als zehn Milliarden Kubikmeter Wasser wälzen sich Richtung Süden zum Golf von Thailand. Der Druck auf die Dämme, die Bangkok schützen sollen, wächst seit Tagen.

Die Touristenregionen um Chiang Mai im Norden sowie die Inseln Phuket und Koh Samui sind nicht betroffen.

Die Behörden versuchen, die zehn Millionen Einwohner der Hauptstadt durch Notdämme im Norden vor dem Schlimmsten zu bewahren. Mehr als 10 000 Freiwillige und Soldaten haben mit Sandsäcken eine mehr als sechs Kilometer lange und drei Meter hohe Barriere gebaut.

Außerhalb des Damms gelten sieben Bezirke als flutgefährdet. Der Gouverneur von Bangkok rief die Einwohner auf, ihr Hab und Gut in Sicherheit zu bringen.

Der deutsche Botschafter in Bangkok, Rolf Schulze, warnte Bewohner der nördlichen und östlichen Stadtteile auf der Webseite der Botschaft: „Anwohner sollen sich auf eine Überschwemmung und auf eine eventuelle Evakuierung vorbereiten. Auch für die Innenstadt von Bangkok werden Überflutungen nicht mehr ausgeschlossen.“ Er rief Deutsche in den betroffenen Gebieten auf, sich mit Vorräten an Wasser und Lebensmitteln zu versorgen.

Die Schäden der Flut werden auf mehr als zwei Milliarden Dollar geschätzt. dpa

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