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Buchungstipps: Reisebüros helfen bei verpatzten Kreuzfahrten

Wer eine Kreuzfahrt bucht, muss aufpassen: Im Fall der Fälle zeigt sich, was gute Reisebüros können. Im Idealfall hat man ein Reisebüro, bei dem man regelmäßig Reisen bucht.

Eine Kreuzfahrt im Internet oder telefonisch beim Discounter zu buchen, ist bequem – vor allem, wenn man ohnehin genau weiß, was man will. Trotzdem gibt es gute Gründe, warum es sich lohnt, eine Kreuzfahrt über ein gutes Reisebüro zu arrangieren. Der wichtigste: Das Reisebüro hilft, wenn auf der Kreuzfahrt etwas schiefgeht. Bei Onlinebuchung oder Callcenter ist man dagegen meist auf sich allein gestellt. Bei einem schlechten Reisebüro allerdings auch.

Es kommt also darauf an, ein gutes Reisebüro zu finden, bei dem man regelmäßig seine Reisen bucht und wo man einen festen und kompetenten Ansprechpartner hat. Denn für treue Kunden gehen solche Reisebüros in Notfällen dann eben auch mal die berühmte Extrameile und helfen ihrem Stammkunden aus der Patsche.

Die isländische Aschewolke, diverse Kreuzfahrtabbrüche wegen Maschinenschaden, die Insolvenz von Hansa-Kreuzfahrten und nicht zuletzt der Brand auf der „Carnival Splendor“ haben gezeigt, was ein gutes Reisebüro wert sein kann. Denn in all diesen Fällen ist der Passagier erst einmal weitgehend hilflos. Wer die Fluganreise nicht pauschal zusammen mit der Kreuzfahrt gebucht hat, der muss auf die Schnelle einen Rückflug umbuchen oder wegen eines Streiks in Frankreich gar alternative Reisemöglichkeiten wie Bus oder Bahn finden. Unvorbereitet und auf eigene Faust über teure Satelliten-Telefonverbindungen vom Schiff aus kann das zum Albtraum werden. Wer dagegen die Telefonnummer seines langjährigen Reisebüroberaters dabeihat, ist fein raus: Ein Anruf, kurz die Situation erklärt und das Reisebüro kümmert sich um alles – vom Land aus mit seiner Erfahrung und den nötigen Kontakten zu Fluggesellschaften und Reiseveranstaltern. Persönlich bekannt für exzellentes Kreuzfahrt-Know-how und Service sind uns beispielsweise das Seereisebüro in Berlin und das Reisebüro Sonnendeck in Hamburg.

Sind wir ehrlich: Wenn ein Schiff mit 3000 Passagieren seine Kreuzfahrt ungeplant abbricht und die Passagiere vorzeitig nach Hause schickt, dann gewinnt, wer am schnellsten reagieren kann. Sitzplätze in den nächsten erreichbaren Flugzeugen sind begrenzt, günstige Tarife ohnehin. Auch Hotels sind in solchen Situationen schnell voll. Reisebüros sind da einfach im Vorteil gegenüber einzelnen Passagieren, die das in Eigenregie in den Griff bekommen müssen.

Das Schiffspersonal an der Rezeption ist in solchen Fällen – nachvollziehbarerweise – hoffnungslos überfordert und wird sich zunächst auch um diejenigen Passagiere kümmern, die An- und Abreise bei der Kreuzfahrtgesellschaft gebucht haben.

Alternativ zum Reisebüro bietet sich aber auch eine Buchung direkt bei der Kreuzfahrtgesellschaft an, wenn man dort die Anreise gleich im Paket mitbucht. Denn dann kümmert sich die Kreuzfahrtgesellschaft um eventuell nötige Umbuchungen und trägt in vielen Fällen auch die Kosten zusätzlicher Hotelübernachtungen oder Ähnlichem. Nur bei Insolvenz der Veranstalters ist man hier gegenüber der Reisebürobuchung im Nachteil. Denn bei Zahlungsunfähigkeit ist von der Kreuzfahrtgesellschaft auch keine Hilfe mehr zu erwarten. Erfreulicherweise ist dieser Fall äußerst selten.

Bei international agierenden Kreuzfahrtgesellschaften gibt es je nach Zielmarkt sehr unterschiedliche Preise. Einige Kreuzfahrtfans schwören deshalb beispielsweise darauf, direkt in den USA zu buchen – das geht im Prinzip recht unkompliziert und die Preise sind teilweise deutlich günstiger. Allerdings hat das auch Nachteile: Es gilt das (für den Passagier in weiten Bereichen ungünstigere) amerikanische Reiserecht, Anzahlungen und auch die Schlusszahlung müssen wesentlich früher geleistet werden, einen Sicherungsschein gibt’s ohnehin nicht und es entstehen Zusatzkosten, die man leicht übersieht: Trinkgelder, Hafentaxen, Steuern und Ähnliches.

Wer trotzdem die Buchung direkt im Ausland riskieren will, sollte sich besser auch dort ein gutes Reisebüro suchen, das die Buchung für ihn vornimmt und in Notfällen hilft. Beispielsweise gibt es in Miami das auf deutsche Kunden spezialisierte Reisebüro C. L. Hoechner Overseas Tours Inc., das vorwiegend Kreuzfahrten und Florida-Urlaube bucht. Persönlich sehr gute Erfahrungen haben wir mit dem in der Nähe von Orlando ansässigen Reisebüro Great Escape Travel und Miteigentümerin Phyllis Dale gemacht (allerdings nicht deutschsprachig).

Immer mehr Kreuzfahrtgesellschaften blockieren inzwischen allerdings Buchungen deutscher Passagieren direkt in den USA, daher sollte man sehr genau auf die Reisebedingungen bei Buchung achten, um Probleme zu vermeiden. Eine Buchung unter falscher US-Adresse kann nach hinten losgehen – die US-Einwanderungsbehörde sowie die Sicherheitsbehörde TSA kennen da keinen Spaß. Spätestens beim Online-Check-in sollte man die korrekte deutsche Adresse verwenden und hoffen, dass die Kreuzfahrtgesellschaft es nicht merkt oder sich nicht daran stört.

Bedingt kann in Notfällen auch eine gute Reiseversicherung weiterhelfen. Viele Policen haben inzwischen Leistungen, die sich „Travel Assist“ oder ähnlich nennen. Damit werden zwar keine Kosten erstatten, die Versicherung übernimmt mit einem speziellen Callcenter aber die Organisation von Hotelzimmern, Flugumbuchungen und Ähnlichem für den Versicherten. Auch hier sollte man allerdings die Versicherungsbedingungen genau studieren, um festzustellen, ob beispielsweise der Abbruch oder die Routenänderung einer Kreuzfahrt zu den versicherten „Notfällen“ zählt.

Der Autor betreibt die informative Internetplattform www.cruisetricks.de

Franz Neumeier

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