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© ddp

Couchsurfer: Sofawechsel – jede Nacht

Wie ein Couchsurfer in 80 Tagen um die Welt kam. Das Fazit ist eindeutig. „Ich bin völlig im Eimer“, sagt der 31-jährige „Couchsurfer“ Daniel Hopkins, der am vergangenen Wochenende von seiner 80-tägigen Weltreise wieder nach Osnabrück zurückgekehrt ist.

Von seiner letzten Station Rio war er über die portugiesische Stadt Porto und Frankfurt am Main zum Flughafen Münster/Osnabrück geflogen, wo er in noch sommerlicher Kleidung ankam und von seinen Freunden begrüßt wurde.

Hopkins hatte es sich zur Aufgabe gemacht, jede Nacht auf einer anderen Couch der Welt zu übernachten. Das ist ihm gelungen. Auf seiner Tour hat Hopkins nach eigener Aussage mehr als 100 000 Kilometer zurückgelegt und mehr als 400 Menschen kennengelernt. Dabei hat er mehr als 20 Länder auf sechs Kontinenten besucht.

„Das ganze Projekt hat mich einfach zu viel Kraft gekostet“, sagte Hopkins im Gespräch mit der Nachrichtenagentur ddp. Obwohl er das geplante Vorhaben komplett geschafft habe, sei er nicht unbedingt glücklich. Noch einmal würde er so etwas auf keinen Fall machen, sagte er auch gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Die Weltreise sei eine extreme physische und psychische Belastung gewesen, erzählte der Vater eines dreijährigen Sohnes. Nur wegen seiner hohen Erwartungshaltung an sich selbst habe er nicht aufgegeben, obwohl er manchmal kurz davor gestanden habe.

Ihm seien allerdings auch wunderbare Sachen widerfahren. „Ich habe erlebt, wie offen die Welt doch sein kann“, betonte Hopkins. Auf dem ganzen Planeten sei er gastfreundlich und mit offenen Armen empfangen worden. Allein in Los Angeles habe er negative Erfahrungen gemacht. Dort sei er nachts ausgeraubt worden, sagte er.

Seine Reise organisierte er über das weltweite Netzwerk couchsurfing.org im Internet. Ein Verbund, den viele junge Reisende nützlich finden. Jede Nacht habe er woanders geschlafen, erzählte Hopkins. Nicht immer habe eine Couch zur Verfügung gestanden. In Japan habe er zum Beispiel mit Futons oder dem Fußboden vorlieb nehmen müssen, einmal habe er auch auf einem Flughafen übernachtet.

Zumindest in Gedanken wird der junge Familienvater die Reise noch einmal erleben müssen: Seine vielen positiven Erfahrungen will der Osnabrücker nun in einem Buch verarbeiten. „Es wird spannender als der Roman von Jules Verne“, verspricht Hopkins in Anspielung auf den Klassiker „In 80 Tagen um die Welt“.

Am ersten Weihnachtsfeiertag will er mit der Arbeit anfangen. Bereits während der Reise hatte er über seine Erlebnisse im Internet unter couchhopping.blogspot.com berichtet, wo seine Berichte weiterhin einzusehen sind. Tsp

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