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Die Kraft der Farben. Ndebele-Frauen in Südafrika lieben es bunt. Foto: Mauritius

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Reise: Einfach wegfahren – und alle Sorgen vergessen Wackliger Euro, politische Unruhen, Unglücksfälle:

Die Reisebranche trotzt allen Krisen – und boomt.

Es klingt paradox. Einerseits reden alle über Krisen und Unglücke – der Euro wackelt, Ägypten kommt nicht zur Ruhe, ein Kreuzfahrtschiff sinkt, ein anderes treibt hilflos im Ozean. Andererseits verreisen die Deutschen weiter als sei nichts gewesen. Auf der Internationalen Tourismus- Börse (ITB), die vom 7. bis 11. März in Berlin ihre Tore öffnet, stehen daher zwei gegensätzliche Entwicklungen im Mittelpunkt: Es kriselt an vielen Ecken – und Reisen boomen trotzdem.

„2011 war ein Rekordjahr für die Reisebranche“, sagt Torsten Schäfer, Sprecher des Deutschen Reiseverbandes (DRV). „Die große Frage auf der ITB wird sein: Wie geht es weiter, wie knüpfen wir daran an?“ Die ersten Prognosen geben wenig Grund zur Sorge: Auch für 2012 rechnen Experten mit zweistelligem Wachstum.

Die Eurokrise macht auch nicht vor den Toren der ITB Halt. Zwar lassen sich die Urlauber von den Sorgen um den Euro nicht abschrecken und buchen beispielsweise fleißig Urlaub in Griechenland. Doch einige Krisenländer haben ihre Messepräsenz zurückgefahren. Am augenscheinlichsten wird das bei Spanien, das die Standfläche kräftig reduziert hat.

Die freigewordene Fläche nehmen asiatische Länder ein. „Hier ist die Nachfrage nach Platz deutlich größer als das Angebot“, sagt ITB-Sprecherin Astrid Ehring. „Halle 26 platzt aus allen Nähten.“ Eines der Highlights für Besucher ist dort eine Thaibox-Show am Stand von Pattaya.

Krisen hin, Krisen her – Urlaub wird weiter gebucht, immer mehr auch mit dem Smartphone. Dementsprechend wird sogenannte Travel Technology auf der ITB eine große Rolle spielen. Mal eben eine wichtige Information über das Urlaubsziel einholen, spontan einen Ausflug buchen – all das ist technisch schon lange möglich.

Auf der ITB sind allein rund 100 Anbieter von Reise-Apps vertreten. Dabei bleibt ein Problem: die Roaminggebühren. „Wenn ich in Thailand am Strand liege und einen Ausflug für 40 Euro buchen möchte, dafür aber 100 Euro Roaminggebühren zahlen muss, könnte die Euphorie auch wieder verfliegen“, fürchtet Messechef Martin Buck. Michael Zehender

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