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Daniel Sebastian Menzel will den Fläming noch bekannter machen..

© Hans-Peter Gaul

Tourismus: Der Fläming macht Beine

Der Fläming hat mehr zu bieten als Skaten und Spargel. Mit dieser Botschaft bereitet sich Tourismusmanager Daniel Sebastian Menzel zurzeit auf das Jubiläum der Reformation vor.

Mehr als 16 000 Kilometer hat Daniel Sebastian Menzel seit Jahresbeginn zwischen Potsdam, Wittenberg und Magdeburg zurückgelegt. Schließlich will er als Geschäftsführer des Tourismusverbands Fläming mit neuen Angeboten für mehr Schwung im Fläming-Tourismus sorgen. „Unsere Region hat zwar wichtige Leuchttürme wie den Spargel, den Flaeming-Skate und das Flachlandwandern“, sagt der 38-Jährige. „Doch der wahre Schatz im Fläming sind die Menschen, die sich hier verwirklichen oder sich einen Traum erfüllen. Mit Reisen in den Fläming können Gäste daran teilhaben.“

Derzeit laufen im Rahmen der Luther-Dekade die Vorbereitungen für das 500-jährige Jubiläum der Reformation 2017 auf Hochtouren. „Unsere Region liegt schließlich genau zwischen den Schauplätzen der großen Ereignisse, dem Kirchentag in Berlin und den Feierlichkeiten in Wittenberg“, sagt Menzel. Darauf müsse sich der Fläming einstellen. „Wir machen dabei schon jetzt die Reformation mobil mit dem Pilgerradeln am Luther-Tetzel-Weg.“

Kleinen Fluchten sollen Berliner in die Region locken

Allerdings: Neben allen künftigen Projekten darf Menzel das Hier und Jetzt nicht vergessen. Es sind die „kleinen Fluchten“, mit denen insbesondere Berliner in die Region gelockt werden sollen. Bereits in diesem Herbst wollen ausgewählte Ferienwohnungen, Hotels und Thermen besondere Angebote machen.

Für den kleinen Urlaub fern vom Stadtleben gibt es griffige Beispiele. So erfährt der Besucher in der Kochwerkstatt des Landhauses Alte Schmiede in Lühnsdorf von Dirk Krause viel über regionale Lebensmittel, kann sie an Ort und Stelle gleich verkosten.

Bei Familie Bartsch in Wiesenburg können Interessierte bei „Sauerkrautpartys“ diese Spezialität selbst mit herstellen. Auch in der Bildhauerwerkstatt des holländischen Ehepaars Spruit im ehemaligen Bahnhofsgebäude Sperenberg sind Besucher zum Mitmachen eingeladen.

Am 29. August öffnet die Kürbisausstellung „Könige in Klaistow“

Als touristischer „Leuchtturm“ der Region gilt der von Buschmann-Winkelmann geführte Spargelhof Klaistow. Nach dem trubeligen Spargelfest zum diesjährigen Jubiläum, der Erdbeer- und Heidelbeerernte für Selbstpflücker und weiteren Aktivitäten wird hier am 29. August die 12. Berlin-Brandenburgische Kürbisausstellung „Könige in Klaistow“ eröffnet.

„Der Tourismus ist nicht nur gut für unsere Gäste, er kann auch die Lebensqualität in der Region steigern. Und davon profitieren natürlich unsere Bewohner“, freut sich Tourismuschef Menzel und verweist dabei unter anderem auf den Flaeming-Skate. „Seitdem der Weg fertig ist, besuchen sich beispielsweise Bewohner verschiedener Dörfer untereinander wieder öfter – auf Inlineskates.“

Bei Bad Belzig treffen sich die Freunde des "unten ohne"

Das holländische Ehepaar Spruit hat am Draisinenhaltepunkt Sperenberg eine Bildhauerwerkstatt eingerichtet und gibt dort auch Kurse.
Das holländische Ehepaar Spruit hat am Draisinenhaltepunkt Sperenberg eine Bildhauerwerkstatt eingerichtet und gibt dort auch Kurse.

© erlebnisbahn.de

Wandern ist und bleibt jedoch d a s Markenzeichen der Region. So wurde Anfang Juli der erste Brandenburger Barfußwanderweg mit neun Kilometern Länge an der Burg Eisenhardt in Bad Belzig eröffnet. Am 15. August treffen sich hier erneut die Anhänger des „unten ohne“.

Etwa 100 Kilometer führt auch der Europa-Wanderweg E 11 von Den Haag nach Masuren durch den Fläming. Viele Wanderer nutzen das zu einem symbolträchtigen Eintrag ins Gipfelbuch auf dem Hagelberg.

Zu den gern begangenen Strecken gehören auch „Exoten“ wie der Findlings- und Bergmolchwanderweg.

Als „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ hingegen sind der Internationale Kunstwanderweg Hoher Fläming und der Burgenwanderweg ausgezeichnet.

Auch der Radweg Berlin–Leipzig hat seine Anhänger. Er führt auf einer Strecke von 250 Kilometern vom Brandenburger Tor zum Hauptbahnhof Leipzig.

In Jüterbog können Familien zu Mittelalter-Experten werden

Familien als Zielgruppe stehen vor allem zu Ferienzeiten im Fokus. So bietet der Fläming mit dem MitMachMittelalterMuseum in Jüterbog etwas besonderes: Hier können Kinder und Eltern zu „Mittelalter-Experten“ werden. Das Museumsdorf Baruther Glashütte startet am 23. August ein Kinder- und Familienfest. Wanderungen der etwas anderen Art bietet die Alpakafarm Nieplitzhof.

Mit dem Bus soll es am 12. und 13. September bei „48 Stunden Fläming“ auf Erkundungsfahrt gehen. Mit den halbstündlich verkehrenden Bussen kann man am Ort seiner Wahl aussteigen, um dann später wieder weiter zu fahren. „Die Region will dann unter Beweis stellen, dass sie gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschlossen ist“, sagt Menzel.

Mehr zum Fläming: Tourismusverband Fläming, Küstergasse 4, Beelitz; Telefon: 03 32 04 / 62 87 63 oder -64, im Internet unter: reiseregion-flaeming.de

Hans-Peter Gaul

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