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Zur Urlaubszeit bloß nicht auf dem Trockenen sitzen! Frühzeitiges Buchen kann helfen. Ach so, dieses Schiff übrigens ist seit 1967 eine Attraktion im französischen Le Barcares.

© imago

Frühbucherrabatte: Die Chancen der Hurtigen

Veranstalter locken bei zeitiger Buchung mit hohen Rabatten, und der Kunde bekommt mehr fürs Geld.

Der nächste Sommerurlaub liegt noch in weiter Ferne. Doch wer sich bereits jetzt mit den schönsten Tagen des Jahres beschäftigt, spart Geld. Alle großen Reiseveranstalter bieten ihren Kunden Frühbucherrabatte. Bis zu 40 Prozent lassen sich sparen, zeigt ein Blick in die Kataloge, die in den Reisebüros liegen werden.

„Die Reiseveranstalter versuchen seit einigen Jahren, die Kunden zum frühzeitigen Buchen zu animieren“, erklärt Torsten Kirstges, Direktor des Instituts für innovative Tourismus- und Freizeitwirtschaft (ITF) an der Jade-Hochschule in Wilhelmshaven. Das läuft natürlich vor allem in Form von Rabatten. Dafür lassen sich die Veranstalter die verschiedensten Namen einfallen: XXL-Bonus, Superfrühbucher oder Kindergeld. „Oder sie bieten dem Gast zusätzliche Leistungen wie ein Zimmerupgrade oder zusätzliche Urlaubstage.“ Der Hintergrund für diesen verstärkten Kampf um Frühbucher: Die Veranstalter haben bestimmte Kontingente für Hotels und Flugzeuge geordert. „Sie wollen natürlich möglichst früh Planungssicherheit und sehen, ob sie vielleicht in zusätzliche Werbung investieren oder gar Kontingente zurückgeben müssen“, erklärt Kirstges.

Bei den Rabatten gibt es nach Kirstges Beobachtung vier Phasen: Super-Frühbucher erhalten – meist bis etwa Ende Februar – rund 20 Prozent Rabatt, bis Ende März gibt es zwischen 10 und 15 Prozent. Danach gelten die regulären Preise. Auf den letzten Drücker – also Last Minute – sind im Schnitt noch einmal 10 Prozent Rabatt zu haben. „Früher lautete die Botschaft immer: Last Minute reist man am günstigsten. Aber heute hat sich das bei vielen Veranstaltern schon umgedreht“, hat Kirstges festgestellt. Seiner Einschätzung nach reichen schon 10 Prozent, um einen Kaufanreiz zu geben. „Sie können als Veranstalter auch 30 Prozent geben, aber das kurbelt die Nachfrage auf der einen Seite nicht um so viel mehr an, wie es auf der anderen Seite Marge kostet.“

Wie die Rabatte wirken, lässt sich auch gut in den Buchungsverläufen ablesen. Jeweils kurz vor dem Auslaufen der jeweiligen Frühbucherrabatte gibt es laut Kirstges einen kleinen Ansturm auf Reisebüros und Buchungsportale, direkt danach eine kleine Delle. „Alle Veranstalter bieten mittlerweile Rabatte“, sagt der Hochschullehrer. „Das ist ein wichtiges Verkaufsargument geworden. Aber der Fantasie sind da irgendwann Grenzen gesetzt.“

Denn ab einem bestimmten Zeitpunkt kommt eine negative Preisspirale in Gang – gut für den Kunden, schlecht für den Veranstalter. Sind wir schon in einer Spirale? Gerät das Frühbuchersystem bereits an seine Grenzen? „Bei den Rabatten ist das System schon ziemlich ausgereizt“, glaubt Kirstges. „Bei den Zusatzleistungen ist aber sicher noch Luft nach oben.“

Diese Frühbucherrabatte bieten die großen deutschen Veranstalter im kommenden Sommer:

Tui

Durchschnittlich 15 Prozent sparen Tui-Gäste, wenn sie bei ihrem Sommerurlaub möglichst zeitig zuschlagen – im besten Fall sind es bis zu 30 Prozent. Im Sommer 2014 bietet der Veranstalter Frühbucherermäßigungen in insgesamt 780 Hotels auf der Mittelstrecke, das sind mehr als 85 Prozent des Hotel-Portfolios. Statt Rabatten gibt es bei Tui bei einigen Reisen auch Upgrades. „Es muss nicht heißen: Ich zahle weniger. Es kann auch heißen: Ich bekomme mehr“, erklärt Markus Stumpe, der bei Tui das Geschäft auf der Mittelstrecke verantwortet. Als Deadline für Frühbucherrabatte gilt bei Tui in der Regel der 28. Februar.

Die Höhe des Rabatts variiert von Hotel zu Hotel. Kombiniert werden kann der Frühbücherrabatt mit dem sogenannten XXL-Bonus. 152 Hotels an 16 verschiedenen Reisezielen bieten bei einer Buchung bis spätestens Ende Februar 2014 und einem Mindestaufenthalt von sieben Tagen einen Rabatt von bis zu 100 Euro. Für Kinder im Alter von zwei bis zwölf Jahren gibt es die XXS-Kinderfestpreise. In 89 Hotels an 26 Reisezielen bietet Tui die Festpreise bei Buchung bis 28. Februar 2014 und bei einem Mindestaufenthalt von sieben Tagen.

Alltours

Mehr als 94 Prozent der Hotels in den Katalogen bieten im kommenden Sommer Frühbucherrabatte. Drei unterschiedliche Stufen gibt es dabei: XXL-Frühbucher (in der Regel bei einer Buchung bis zum 31. Dezember), Superfrühbucher (in der Regel bis 28. Februar) und Frühbucher (bis 30. April). Die Höhe des Rabatts ist von Hotel zu Hotel und von Land zu Land unterschiedlich. Den höchsten Preisnachlass gibt es beim XXL-Tarif, etwas weniger bietet der Superfrühbucher, noch etwas weniger der Frühbucher, bis schließlich der Normalpreis gilt. Da sich die Frühbucherrabatte auch mit anderen Preisvorteilen kombinieren lassen – etwa für sogenannte Best Ager oder als 14-Tage-Urlaub zum Preis von 12 Tagen –, sind Ersparnisse von bis zu 42 Prozent möglich.

DER Touristik Bausteinveranstalter

Bei Dertour, Meier’s Weltreisen und ADAC Reisen gibt es zwei verschiedene Frühbucher-Varianten: rollierende Frühbuchervorteile und Stichtagsregelungen. Bei der ersten Variante bekommen Urlauber einen Rabatt zum Beispiel bis zu 60 Tage vor Abreise. Verreist ein Kunde also Ende August, hat er bis Ende Juni Zeit zum Buchen, verreist er schon im Mai, hat er nur bis März Zeit. Bei der Stichtagsregelung gelten Frühbucherraten bei Buchung bis zu einem festgelegten Stichtag. Inzwischen gibt es bei den Bausteinveranstaltern von Der Touristik überwiegend rollierende Frühbuchervorteile und kaum noch solche mit Stichtag. Damit trage man dem Umstand Rechnung, dass Gäste heute flexibler buchen, heißt es bei DER Touristik. Möglich ist eine Ersparnis von bis zu 30 Prozent.

DER Touristik Pauschalreiseveranstalter

Bis zu 35 Prozent sparen Gäste von ITS, Jahn Reisen und Tjaereborg im Sommer, wenn sie sich möglichst früh entscheiden. Auch bei den drei DER-Veranstaltern gibt es nicht den einen Stichtag, bis zu dem Gäste noch als Frühbucher gelten, sondern verschiedene Stufen. Das erklärt Sören Hartmann, Sprecher der Geschäftsführung des Unternehmens in Köln. Die meisten Rabatte gelten bis zum 28. Februar. Aber auch Kunden, die ihren Sommerurlaub bis zum 30. April buchen, haben je nach Ziel Chancen auf Nachlässe. Neben den Rabatten, die an einen fixen Termin gekoppelt sind, gebe es auch hier rollierende Rabatte. „Grundsätzlich gibt es einen Trend zum Frühbuchen“, hat Hartmann beobachtet.

Thomas Cook

Der wichtigste Stichtag für alle Frühbucher ist bei Thomas Cook zu diesem Zeitpunkt bereits verstrichen. Wer bis zum 30. November gebucht hat, konnte bis zu 35 Prozent sparen. Doch bieten Thomas Cook Reisen und Neckermann eine Vielzahl weiterer Frühbucherspecials an, wie 20 Prozent bei Rundreisen auf der Fernstrecke oder ein Fußball-WM-Spezial, bei dem viele Reisen günstiger sind, wenn der Reisetermin in der Zeit der Fußball-Weltmeisterschaft liegt und bis Ende Januar gebucht wird.

FTI

Für Frühbucher bietet FTI im kommenden Sommer drei Rabattstufen an: Frühbucher, Super-Frühbucher und Top- Frühbucher. Bis zu 40 Prozent Rabatt sind maximal möglich. Diese Top-Rabatte gelten meist für Buchungen bis 28. Februar, bis zum 31. März gelten die Super-Frühbucherrabatte, der Frühbucherrabatt gilt bis mindestens 30. April.

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