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Lesebuch: "Über mir der Himmel heiter"

Georg Forster war ein begeisterter Reisender und einer der großen Universalgelehrten seiner Zeit. 1754 geboren, wurde er nur 39 Jahre alt. Forster gilt als Begründer der künstlerischen Reisebeschreibung. Wie er die Welt entdeckte – und genoss.

In einem Lesebuch sind jetzt zahlreiche Texte zum Thema Reisen in Ausschnitten wiedergegeben. Den Hauptteil macht Forsters „Reise um die Welt“ aus. Drei Jahre lang war er mit Captain Cook, dem legendären britischen Entdecker unterwegs, um die Südsee zu erkunden.

Noch nicht achtzehn war Georg Forster, als sie aufbrachen. Jugendlich froh und munter klingt manche Zeile seiner Berichte. „Über mir der Himmel heiter, das Säuseln des kühlen Seewindes um mich her, stand ich da, und genoß in Ruhe des Herzens all das Glück ... Er berichtet in seiner „philosophischen Reisebeschreibung“ voller Wissbegierde und Neugier über die fremden Menschen, beschreibt Kleidung, Schmuck und Aussehen, wundert sich über die Offenheit „Tahitischer Mädchen“, staunt über die Pracht und Wohlgestalt der Männer, versteht sich aber immer als Aufklärer und Bewunderer fremder Kulturen.

Am Ende seiner Aufzeichnungen gelangt er zu hellsichtigen Befürchtungen. Er fragt sich, ob „die Einführung des fremden Luxus“ auf Tahiti zum Beispiel eine „unglückliche Periode beschleunigen werde“ und kommt zu dem Resultat: „Wahrlich! wenn die Wissenschaft und Gelehrsamkeit einzelner Menschen auf Kosten der Glückseligkeit ganzer Nationen erkauft werden muß; so wär’ es, für die Entdecker und Entdeckten, besser, daß die Südsee den unruhigen Europäern ewig unbekannt geblieben wäre!“ steb

— Georg Forster: Vom Reisen. Ein Lesebuch. Herausgegeben von Helmut Scheuer. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2009, 489 Seiten, 12 Euro

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