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Reise: Marlenes Elefanten

Eine Ausstellung im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg zeigt die Koffer von Prominenten

„Ich hab noch einen Koffer in Berlin“, sang einst Marlene Dietrich. Derzeit steht einer ihrer Koffer in Nürnberg, genauer gesagt im Germanischen Nationalmuseum. Das aufwendig gearbeitete Gepäckstück der Diva ist eines von mehr als 200 Ausstellungsstücken der Sonderschau „Reisebegleiter – Koffer-Geschichten von 1750 bis heute“, die bis zum 1. Mai 2011 zu sehen ist.

Heute sind Reisetaschen, Koffer und Rucksäcke Massenware. Früher aber waren sie oft wertvolle Unikate. Die Reisebegleiter und ihre Geschichte sind in dieser Ausstellung Thema. Nicht nur große Koffer und Truhen bestimmen das Bild in der Ausstellungshalle, sondern auch kleine Utensilien, die für das Reisen in früheren Tagen als unverzichtbar galten – etwa eine kleine Taschenpistole, um sich bei den im 19. Jahrhundert beliebten Wanderreisen vor Überfällen zu schützen.

Stolz ist Kuratorin Claudia Selheim aber auch auf die Exponate, die die Reisegewohnheiten von Prominenten dokumentieren. Marlene Dietrichs riesige Koffer zeigen, welch großer Aufwand nötig war, wenn die 1992 gestorbene Sängerin und Schauspielerin um die Welt reiste. Ihre „Elefanten“ soll sie ihre Schrankkoffer genannt haben.

Weitaus bescheidener gab sich Thomas Mann. Als der Literaturnobelpreisträger 1952 aus seinem Exil in Los Angeles nach Europa zurückkehrte, hatte er sein Hab und Gut in einem Bügelkoffer verstaut, der die Initialen seiner Schwiegermutter Hedwig Pringsheim trug. dpa

Germanisches Nationalmuseum, Kartäusergasse 1, Nürnberg; im Internet: http://dpaq.de/V52Bh – Das Museum ist von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet, am Mittwoch von 10 bis 21 Uhr

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