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In fremden Gassen. Ist das Fahren mit einem Mietwagen eher unkompliziert, birgt das Ausleihen doch seine Tücken.

© Avis, dpa

Mietwagen im Urlaub: Je früher, je besser

Mietautos zeitig buchen – und Verträge gut lesen.

Ob die große Tour durch die USA oder nur für die Fahrt vom Flughafen zum Ferienhaus in Spanien: Ohne Mietwagen geht vielerorts nichts. Doch das Ausleihen eines Autos ist mitunter komplizierter als das Buchen der Reise selbst.

Oft ist das auf den ersten Blick billigste Angebot nicht das günstigste. Am besten miete man das Auto von zu Hause aus über eine deutsche Webseite, rät Jochen Österle, Sprecher des ADAC in München. „Denn so bekommt man den Mietvertrag auf Deutsch und weiß, was man unterschreibt.“ Das sei wichtig, um genau zu erfahren, welche Leistungen eingeschlossen sind – und welche zusätzlichen Policen man getrost ablehnen könne. „Die Kunden müssen ihren Voucher gründlich durchlesen und die einzelnen Bestandteile genau kennen“, sagt Doris Schinagl, Sprecherin von Holiday Autos in München. Denn an Ort und Stelle könne es passieren, dass ein Mitarbeiter der Autovermietung weder Deutsch spricht noch die exakten Vertragsbestandteile kennt.

Ein Blick auf die Kosten

Wer in der Hochsaison verreist, sollte sich den Mietwagen so früh wie möglich sichern und kann bei Frühbucherangeboten gute Schnäppchen machen. „Bei Mietwagen gibt es das ganze Jahr Angebote, aber keine wirklichen Last-Minute- Preise“, sagt Schinagl. Ob allerdings der Weg über das Internet oder beim Vermieter direkt der günstigste ist – da gibt es keinen allgemeinen Rat, wie ADAC-Fachmann Österle sagt. Eine Alternative sind zudem sogenannte Broker wie holidayautos.de, billiger-mietwagen.de.

Wichtig ist ein Blick auf mögliche Zusatzkosten. Soll ein Zweitfahrer eingetragen werden? Wenn ja, halten sich die Kosten in Grenzen. Ist dieser Fahrer unter 25? Dann wird es allerdings teurer. Auch Einwegmieten – wenn man also das Auto an einem Ort in Empfang nimmt und an einem anderen wieder abgibt – können die Reisekasse erheblich belasten.

Während die Mietwagenfirmen diese Kosten meist gleich mit einkalkulieren, berechnen Autovermittler sie extra und sie müssen direkt bei der Partnerautovermietung an Ort und Stelle gezahlt werden. Die Höhe der Kosten lässt sich jedoch vorab durch Nachfrage klären.

Die Versicherung

Das Thema Versicherung für den Mietwagen kann eine Wissenschaft sein. Denn: Man kann einerseits die eigene Autoversicherung um eine Auslandsversicherung ergänzen oder verschiedenste Absicherungen der Vermieter nutzen. Bei den Versicherungen sollte man vor allem auf die Selbstbeteiligung im Schadensfall achten, rät der ADAC. „Am besten ist, wenn sie bei null Euro liegt“, sagt Österle. Die Deckungssumme sollte dagegen möglichst hoch sein. Habe man einen Schaden mit mehreren Fahrzeugen und sogar Verletzten, sei ein Limit schnell erreicht.

Vernachlässigt wird gerne mal das Übernahmeprotokoll an der Mietstation. „Nehmen Sie sich immer die fünf Minuten Zeit, um einmal ums Auto zu gehen und die Kratzer und Schäden mit den im Protokoll vermerkten zu vergleichen“, sagt Österle. Sind markante Beschädigungen nicht aufgeführt, sollten sie nachgetragen werden.

Außerdem rät der Experte für die Zeit der Reise zu einer Verkehrsrechtschutzversicherung. „Wenn etwas passiert, wird oft ein Anwalt nötig, egal ob im Streit mit der Mietwagenfirma oder mit den Unfallbeteiligten, wenn es um die Schuldfrage oder die Unfallaufnahme geht“, sagt er.

Volltanken oder nicht?

Bei den Tankregelungen gibt es verschiedene Modelle: „Man kann zwischen Full-Full und Full-Empty wählen“, sagt Schinagl. Ersteres bedeute, dass der Mieter das Fahrzeug vollgetankt in Empfang nimmt und ebenso wieder zurückgibt. Bei der zweiten Option nimmt man seinen Mietwagen vollbetankt entgegen und gibt es mit leergefahrenem Tank zurück. In vielen Urlaubsländern allerdings zahlt man bei dieser Option drauf, wie Österle sagt. „Grundsätzlich langen die Vermieter da kräftig zu.“ Es gibt allerdings auch Angebote und Länder, in denen das Prepaid-Tanken tatsächlich günstiger ist, als den Tank noch kurz vor der Rückgabe zu füllen. Ein Kostenvergleich lohnt.

Zu beachten ist, dass grenzüberschreitende Fahrten oft im Mietvertrag ausgeschlossen werden – oder zumindest beim Vermieter angefragt werden müssen. Das gilt auch für Fahrer, die von Kanada in die USA wollen. Ebenfalls wichtig: der Führerschein. Nicht überall wird der deutsche Führerschein anerkannt, und eine internationale Lizenz gilt oft nur in Verbindung mit einem nationalen Führerschein. (dpa)

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