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RÄTSELN & Reisen: Das Tor zum Atlantik – Lissabon und Umgebung erkunden

Lissabon wird auch die „Melancholische auf den sieben Hügeln“ genannt. Fahren Sie in der Straßenbahn die steilen Gassen hinauf in die Altstadt, das Bairro Alto.

Lissabon wird auch die „Melancholische auf den sieben Hügeln“ genannt. Fahren Sie in der Straßenbahn die steilen Gassen hinauf in die Altstadt, das Bairro Alto. Essen Sie Crevetten im Teigmantel und lauschen den Klängen des Fado. Am Ufer des Tejo lässt es sich auf den Spuren einer großen Seefahrernation wandeln.

Die beiden Gewinner unseres heutigen Rätsels können an einer Gruppenreise von „Urania Kultouren“ teilnehmen (Termine: 1. bis 5. April oder 4. bis 8. November 2009). Von Berlin geht es per Flug nach Lissabon. Die Gewinner werden im Vier-Sterne-Hotel Vila Galé Opera wohnen, inklusive Halbpension und Eintrittsgeldern auf den Besichtungstouren. Nach der Anreise gibt es eine Rundfahrt durch Lissabon. Am zweiten Tag wird die Hafenstadt zu Fuß erkundet, dabei geht es auch in die traditionsreichen Stadtviertel Baixa und Belém. Neben dem Besuch der Stadtfestung Castelo de Sao Jorge steht am dritten Tag der Besuch der noblen Badeorte Estoril und Cascais an sowie ein Abstecher zum Steilkliff des Cabo da Roca, dem westlichsten Punkt von Festland-Europa. Der vierte Tag führt in die Königspaläste von Queluz und Sintra. Die Rückreise erfolgt am fünften Tag.

Wer die Reise gewinnen möchte, muss alle fünf Fragen richtig beantworten – und etwas Glück haben.

1. ERZÄHLERISCHES

In den alten Vierteln Lissabons scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Im Bairro Alto, der Oberstadt mit ihren engen Gassen, gusseisernen Laternen und welligen Bürgersteigen, kann der Besucher in die Seele der Lissabonner schauen. Unten am Tejo gehört der Stadtteil Belém mit seiner Uferpromenade zu den beliebtesten Ausflugsorten. Jeder Portugiese sollte hier einmal in seinem Leben, so sagen die Alten, im Seewind den Wehrturm des Torre de Belem besucht haben. Jene sagenhafte Stelle, die einst die Karavellen der Entdecker passierten. Etwas weniger pathetisch geht es da in Lissabons ältestem Kaffeehaus Martinho da Arcadas zu. Hier pflegte Portugals trinkfreudiger Nationaldichter so manches Gläschen zu sich zu nehmen. Wie heißt dieser skurrile Erzähler mit den vielen Heteronymen?

2. MARITIMES

Natürlich gleicht es in der Form einem Segelschiff, und es wurde nach einem portugiesischen Entdecker benannt: das Einkaufszentrum Vasco da Gama – eine Konstruktion aus Glas mit stählernen Planken und Spanten. Fast alles in der Hafenstadt ist durch den Atlantik geprägt. Und das wird auch in der neuen Architektur spürbar, die während des Baubooms zur Expo 98 entstand. Das damals errichtete Ozeanarium hat die Bande zum Meer auf zeitgemäße Weise gestärkt. Sinnbildlich zu erfahren ist das auch an dem populären Platz in Baixa am Fährhafen, der in imperialer Geste aufs Meer weist. Seine Prunkbauten sind direkt dem Ufer des Tejo zugewandt. Wie heißt dieser Platz?

3. SEHNSÜCHTIGES

In Lissabon ist der Fado überall zugegen. Seine melancholischen Klänge dringen aus Cafés, aus Kofferradios im Park und aus Autos. Man stimmt ihn auf Festen und in Kneipen an. In den poetischen Gesängen des Fado äußert sich „Saudade“, die unbestimmte Sehnsucht der portugiesischen Seele nach etwas Verlorenem. Die Musik des Fado kommt aus dem Volk. Wäscherinnen am Tejo und Hafenarbeiter aus dem Lapa-Viertel schöpften über Generationen hinweg aus seiner Wehmut Kraft zum Leben. Als 1999 Amalia Rodrigues starb, die Königin des Fado mit den traurigen Augen, gaben ihr in Lissabon Zehntausende das letzte Geleit. Doch woher kommt eigentlich das Wort Fado?

4. ARCHITEKTONISCHES

Lissabon ist eine Hafenmetropole. Doch darüber wird oft vergessen, wie reizvoll auch die Umgebung der Stadt am Tejo ist. Wer der Flussmündung am Nordufer zum Atlantik hin folgt, wird hinter den Stadtgrenzen auf die einstigen Fischerdörfer Estoril und Cascais stoßen. Mit ihren Ferienhäusern und Badestränden sind sie ein beliebtes Ziel für Sommerfrischler. Im Norden der Stadt hingegen liegt das Gebiet märchenhafter Anwesen mit seinen Königspalästen. Dort sollte man ein kirchliches Bauwerk aufsuchen, das sich surreal aus den grünen Hügeln von Sintra auf einer Anhöhe am Meer erhebt. Ein Jahrhundert lang bewirtschafteten 300 Franziskanermönche dieses gigantische Gebäude, das König Joáo V. mit brasilianischem Raubgold errichten ließ. Wie heißt der Bau?

5. FALSCHES

Ob man es glaubt oder nicht, in Lissabon gibt es immer noch seltsame Bräuche zu entdecken. So werden auf öffentlichen Plätzen immer wieder massenhaft Kerzen angezündet – zum stillen Gedenken an all jene, die auf den Weltmeeren fern der Heimat ein grausames Schicksal erleiden mussten. Und auch wenn das Hunderte von Jahren her sein mag – es sind manchmal Dutzende von Kerzen, die da im Seewind lebhaft flackern.

Auch eine andere Eigenart verblüfft die Besucher Lissabons, die gern zu Fuß gehen. Dabei handelt es sich um die traumhaften Muster im Kopfsteinsteinpflaster: Sterne und Girlanden, Wellen und Schiffe. Steinsetzer, sogenannte Calceteiros, haben sie – ohne Kontrolle durch die Behörden – aus Kalk- und Basaltwürfeln in die Gehsteige und Plätze gehämmert. Aus Freude an der Verzierung.

Freude empfinden ebenso die Mitglieder des Vereins „Alcantara“. Doch es ist die Freude an der Schwermut. Hier wird die Melancholie unter liebevoller Schirmherrschaft vornehmlich älterer Herren mit Schiebermützen als Volksgut gepflegt. Die Vereinsräume liegen in einer verschatteten Steilgasse von Alto Bairro. Aber es sind beileibe nicht nur Greise mit knotigen Fingern, die hier schweigsam an ihren erkalteten Kaffeetassen nippen. Auch Jungdichter aus Lissabons Poetenszene, gehüllt in dunkle Manteljacken, brüten da über tiefsinnigen Texten.

Was ist falsch? asw

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