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Reisebuchungen: Auf eigenen Wegen

Sommerferien werden immer seltener über Reisebüros gebucht - nur 18 Prozent der Urlauber waren es dieses Jahr.

Das hatten sich die Reiseveranstalter anders vorgestellt. Weg vom „Do- it-yourself“, hin zur Pauschal- oder professionell zusammengestellten Bausteinreise sollte die Entwicklung laufen. Nun ist es genau entgegengesetzt gelaufen: Für die Buchung ihres Sommerurlaubs gehen die Deutschen laut einer neuen Studie immer seltener in die Reisebüros.

In diesem Jahr nahmen nur 18 Prozent der Sommerurlauber die Dienste der Reisebüros in Anspruch, ermittelte das Europäische Tourismus Institut (ETI) an der Universität Trier in einer repräsentativen Befragung. Im vergangenen Jahr waren es noch 22,7 Prozent. Der Anteil derer, die ihre Sommerferienreise komplett aus eigener Hand organisierten, stieg dagegen von gut 67,7 auf knapp 74,2 Prozent.

Auch bei den Zielen, die die Bundesbürger in der Hauptreisezeit aufsuchten, gab es Veränderungen. Zugelegt haben laut der Studie die Ziele in Deutschland: 37,2 Prozent aller Reisen in den Schulferien führten nicht über die Bundesgrenzen hinaus. Im Jahr 2007 reisten erst 32,2 Prozent der Befragten zum Beispiel an Nord- und Ostsee oder in die bayerischen Alpen. Österreich konnte seinen Anteil von 6,3 auf 6,6 Prozent steigern. Verlierer gab es in Südeuropa: 7,9 Prozent der Deutschen verreisten in den Ferien nach Italien (Vorjahr: 9,5 Prozent), nur noch 6,3 Prozent nach Spanien (Vorjahr: 9,6 Prozent).

Insgesamt packten in den Sommerferien weniger Deutsche die Koffer als im Vorjahr: Diesmal waren es 43,5 Prozent, im Jahr 2007 waren es noch 47,9 Prozent. Das ETI führt dies unter anderem darauf zurück, dass 20 Prozent der Befragten angaben, die gestiegenen Energiepreise hätten sich bei ihnen auf die Reiseplanung ausgewirkt. Allerdings wurde nicht erfasst, ob Urlauber, die 2007 noch in den Schulferien verreist sind, in diesem Jahr auf andere Zeiten ausgewichen sind.

Dass der Sommerurlaub in diesem Jahr teurer war als im vergangenen Jahr, gab fast die Hälfte der Befragten an. 16 Prozent erklärten, am Ende sei der Reisepreis höher ausgefallen, als von ihnen ursprünglich geplant.

Ohne Auswirkungen auf das Sommer-Buchungsverhalten ist laut der ETI-Studie bislang die Diskussion um den Klimawandel geblieben. Wie schon im vergangenen Jahr erklärten rund 10 Prozent der Befragten, sie hätten ihr Reiseverhalten wegen der Klimafolgen geändert. Der Anteil der Flugreisen an allen Reisen in den Sommerferien sank aber von knapp 28,8 auf knapp 24,4 Prozent. Dagegen luden mehr Urlauber ihr Gepäck in einen Autokofferraum: Diesmal waren es rund 58 Prozent, im Jahr zuvor betrug der Anteil 52,4 Prozent. Befragt wurden mehr als 2000 Personen. Tsp/dpa

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