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Studie: Beamte können öfter verreisen

Ein Riss geht beim Verreisen durch die Gesellschaft. Laut einer aktuellen Studie leisteten sich vier Fünftel aller Beamten 2009 eine Reise - doch nur 41 Prozent der Arbeiter.

Nach der Wirtschaftskrise nimmt die Reiselust der Deutschen wieder zu. „42 Prozent sitzen gedanklich bereits auf gepackten Koffern und planen fest, 2010 wenigstens eine Reise zu unternehmen“, sagte Ulrich Reinhardt jetzt in Hamburg bei der Vorstellung der jährlichen Tourismusanalyse der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen. Mehr als ein Drittel sei bei seiner Planung allerdings noch zurückhaltend. Wenn gereist wird, dann in deutsche Lande. Die Stiftung befragte 4000 Deutsche ab 14 Jahren zu ihrem Urlaubsverhalten.

Durchschnittlich waren die Reisenden im vergangenen Jahr 13 Tage unterwegs. Jeder Zweite gönnte sich fünf Tage oder länger eine Auszeit. Diese Reiseintensität sollte 2010 wieder steigen, meinte der Tourismusexperte. Wenn nicht der Blick auf den Gehaltszettel dem Fernweh Fesseln anlegte: „Die Urlaubsreise ist kein Gut mehr für alle“, berichtete Reinhardt.

Ein Riss durch die Gesellschaft wird laut Stiftung auch beim Reisen offensichtlich: Vier Fünftel aller Beamten (80 Prozent) leisteten sich 2009 eine Reise, doch nur 41 Prozent der Arbeiter. Anders ausgedrückt: Für 75 Prozent der Besserverdienenden mit einem Haushalts-Nettoeinkommen von mehr als 3500 Euro monatlich ist eine Reise ein Muss, 39 Prozent von ihnen fuhren 2009 sogar mehrmals weg. Von den Geringverdienenden (Nettoeinkommen unter 1000 Euro) konnte sich nur jeder Fünfte einen Urlaubstrip leisten. Durchschnittlich 1038 Euro knapsten die Deutschen für ihren Urlaub ab – Unterkunft, Essen und Aktivitäten inklusive – und gaben damit nicht mehr aus als 2004.

Almut Kipp

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