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Thailand: Auferstanden aus Ruinen

Drei Jahre nach dem Tsunami ist in Khao Lak kaum ein Zimmer frei. Die Urlauber staunen über die noblen Hotels und die neuen Freizeitangebote.

Drei Jahre nach dem verheerenden Tsunami in Südostasien präsentiert sich die Urlaubsregion Khao Lak mit einem neuen, überraschenden Selbstbewusstsein auf der touristischen Landkarte Thailands. Das signalisieren vor allem die vergleichsweise hohen Zimmerpreise von durchschnittlich 60 bis 100 oder in Nobelherbergen sogar bis 200 Euro pro Nacht. Ein Indiz für gute Nachfrage.

Auch weltweit operierende Hotelketten haben jetzt Interesse angemeldet, in absehbarer Zeit neue Häuser zu eröffnen. Und die Kempinski-Gruppe hat sich sogar entschlossen, das ehemalige Sofitel Magic Lagoon zu übernehmen, um es Ende 2008 neu zu eröffnen. In diesem Hotel, das sich einst stolz mit der größten Pool-Landschaft Asiens rühmte, hatten die todbringenden Flutwellen vom 26. Dezember 2004 auf ganz besonders tragische Weise gewütet.

Vor der Naturkatastrophe, die allein in Thailand mehr als 5000 Todesopfer forderte, hatte es in Khao Lak 6000 Hotelzimmer gegeben. Heute sind es schon wieder um die 3200 in rund 50 Hotels, wobei man nach schlichten Bungalows vergebens Ausschau hält. Für die bis Ende März laufende Hochsaison vermelden die Hoteliers weitgehend Vollbelegung, so dass eine Unterkunft nur noch vereinzelt erhältlich ist.

Es sind vor allem ältere Urlauber, doch auch Paare jeden Alters und Familien, die zu den einsamen, langen Stränden an der Andamanen-See zurückkehren. Sie können sich nicht nur über gediegene Hotelzimmer freuen, sondern auch über ein neues, vielfältiges Angebot von Restaurants und Kneipen staunen.

Angesichts des vielfältigen neuen Urlaubsangebots wie Elefantenreiten, Bambusfloßfahrten und Trekkingtouren dürfte nur Einheimischen sowie eingefleischten Khao-Lak-Fans bewusst sein, wie sehr sich dieses Reiseziel verändert hat. Wer sich jedoch unbedingt auf die schrecklichen Spuren des Tsunamis begeben möchte, kann die beiden verbliebenen Hotelruinen des Seagull Resorts und des Similana Beach Resorts & Spas durchstreifen. Denn die Brachen sind durch keinerlei Bauzaun von der Außenwelt geschützt.

Was indes die kaum wahrnehmbaren Schäden direkt an der Küste betrifft, so legt sich der dänische Ingenieur Poul Jacobsen ins Zeug: Sein Unternehmen „Skagen Innovation Center“ bemüht sich schon seit zwei Jahren mit einem neu entwickelten Verfahren darum, die Strände von Bang Niang und Khao Lak Süd auf natürliche Weise zu regenerieren. Dafür ist sogar schon finanzielle Hilfe aus Dänemark zugesichert, doch bisher mangelt es noch an der Einwilligung des für Khao Lak zuständigen Provinzgouverneurs.

Und auch hinsichtlich der geplanten Tsunami-Gedenkstätte hat sich noch nichts getan: Der Grundstein dafür war bereits feierlich am ersten Jahrestag 2005 gelegt worden ...

Volker Klinkmüller

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