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Wälder, Wiesen und Kühe – manchem Urlauber sind nicht nur Fotomotive wichtig, sondern auch die Umwelt.

© Andrea Warnecke, dpa

Wandern ist cool: Jünger zu Fuß

Wandern und Natururlaub haben ihr verstaubtes Image abgeschüttelt.

Die Stadt hinter sich lassen, unberührte Landschaften genießen, sich an frischer Luft bewegen: Natururlaub ist beliebt – und legt in der Gunst der Deutschen noch zu. „Wandern und der Wunsch, Natur zu erleben, ist seit dem Beginn des Tourismus ein wichtiges Motiv, Urlaub zu machen“, sagt Martin Lohmann von der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR). „Schon die ersten Tourismusvereine vor 150 Jahren widmeten sich dem Wandern.“

Anders als noch vor 20 Jahren habe Wandern kein „verschnarchtes Image“ mehr, sagt Lohmann. „Wir denken bei Wanderern nicht mehr an Typen mit rot gemusterten Socken, die durch die Alpen stapfen.“ Wandern habe eine höhere gesellschaftliche Akzeptanz. „Es gibt heute coole Ausrüstungsgegenstände, Wanderer gelten als Menschen, die sich mit Outdoor auskennen.“ Dadurch sei Wandern auch für Jüngere attraktiver geworden und in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Es ist aber längst nur noch eine von vielen Spielarten des Natururlaubs.

Darunter fällt heute die Mehrtageswanderung durch die Mecklenburgische Schweiz ebenso wie Regenwald-Tourismus in der ökologisch neutralen Dschungel-Lodge oder Mountainbiken in den Dolomiten. „In der Natur sein“ sei nach einer Umfrage des Qualitätsmonitors Deutschlandtourismus nach wie vor für rund die Hälfte der Deutschen ein besonders wichtiges Reisemotiv, sagt Reinhard Meyer, der Präsident des Deutschen Tourismusverbands (DTV). „Der Trend zu umwelt- und sozialverträglichem Reisen wächst.“ Zugleich könne der Tourismus Verursacher ökologischer Belastungen sein. Nachhaltiger Natururlaub wird zukünftig an Bedeutung gewinnen.

Jeder Fünfte zeige Interesse an nachhaltigem Reisen, sagt Ute Linsbauer vom Forum Anders Reisen, einem Zusammenschluss von 130 Veranstaltern, die sich einem Tourismus verpflichtet fühlen, der ökologisch, sozial und wirtschaftlich nachhaltig ist. „Mehr Veranstalter springen auf den grünen Zug auf.“ Und das Publikum dafür werde größer.

Philipp Laage

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