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Ein gewaltiger Riss im Larsen-C-Schelfeis in der Antarktis trennt das Eis zunehmend vom Festland (Aufnahme vom 10.11.2016).

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Riss im Larsen-C-Schelfeis: In der Antarktis droht ein riesiger Eisberg abzubrechen

Ein Eisberg, doppelt so groß wie das Saarland, droht in der Antarktis vom Larsen-C-Schelfeis abzubrechen. Das ist ein seltenes Spektakel.

In der Antarktis könnte bald ein neuer riesiger Eisberg entstehen. Der Koloss wird sich nach Angaben von britischen Forschern vermutlich vom Larsen-C-Schelfeis im Polarmeer lösen. Er ist mit einer Fläche von etwa 5000 Quadratkilometern doppelt so groß wie das Saarland.

„Ich wäre erstaunt, wenn er nicht in den nächsten Monaten abbricht“, zitierte die britische Swansea-Universität den Forscher Adrian Luckman. Der Gigant würde dann zu den zehn größten jemals registrierten Eisbergen gehören. Luckman leitet das Midas-Projekt, das auch Satelliten-Bilder aus dieser antarktischen Region auswertet.

Nahaufnahme des gewaltigen Risses im Larsen-C-Schelfeis in der Antarktis, das sich vom Festland trennt.
Nahaufnahme des gewaltigen Risses im Larsen-C-Schelfeis in der Antarktis, das sich vom Festland trennt.

© dpa

Schon seit längerem hatten die Forscher einen Riss in den Eismassen beobachtet. Im Dezember habe sich dieser Spalt plötzlich um 18 Kilometer verlängert, teilte die Hochschule mit. Nun wird der Koloss nur noch von einer etwa 20 Kilometer langen eisigen Verbindungsstelle gehalten. „Der Spalt ist insgesamt wahrscheinlich 160 Kilometer lang und 300 bis 500 Meter tief“, sagte der ebenfalls an dem Projekt beteiligte Forscher Martin 0'Leary am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Ein direkter Zusammenhang mit dem Klimawandel sei nicht erkennbar.

Kurzfristige Folgen dürfte das Abbrechen des Eis-Giganten nach Angaben der Forscher nicht haben. Sie fürchten aber, dass das Schelfeis weiter kalbt und eventuell langfristig instabil wird. „Aber das ist schwer vorauszusagen“, betonte Luckman. (dpa)

Die Grafik zeigt die Entwicklung des Risses.
Die Grafik zeigt die Entwicklung des Risses.

© dpa

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