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Wood

© dpa

Ronnie Wood: Rock ’n’ Drink

Ronnie Wood, Gitarrist der Rolling Stones, ist mit einer jungen Russin durchgebrannt. Und das ist noch nicht alles. Seit Tagen bestimmt er in England nicht nur die Schlagzeilen der Boulevardpresse, ganz England sorgt sich um Ronnie.

Vielleicht ist es so einfach, wie es am Anfang war. Damals, 1974, als Ronnie Wood zum ersten Mal zu den Rolling Stones stieß – als Gastmusiker. Der Gitarrist durfte am Entstehen des zu dem Zeitpunkt bereits zwölften Stones-Album „It’s only Rock ’n’ Roll” mitwirken, sogar am Titelsong. „It's only Rock ’n’ roll but I like it“, singt Mick Jagger. Wirklich gelebt haben dieses Motto seitdem wohl vor allem zwei der Stones: Keith Richards und Ronnie Wood. Doch während Keith Richards sich mit diesem Lebensstil scheinbar gut arrangiert hat, kommt Ron Wood nicht zur Ruhe. Seit Tagen bestimmt er in England nicht nur die Schlagzeilen der Boulevardpresse, ganz England sorgt sich um Ronnie. Neuester Höhepunkt ist die Einlieferung des 61-Jährigen in eine Entzugsklinik, nachdem er zwei Wochen lang mit der 19-jährigen Russin Ekaterina Ivanova durchgebrannt war. Aus Rocking Ronnie wird in England wieder „Reha Ronnie“, wie die „Daily Mail“ schrieb.

Es ist nicht bloß eine weitere Episode in seinem turbulenten Leben, es ist ein Drama, das sich fortsetzt. Vielleicht auch eines, das seiner jüngst erschienenen Autobiografie etwas mehr Aufmerksamkeit verleiht. Es ist ein Drama, das sich durch sein Leben zieht. Ron Wood gehört zu den Rockstars der ersten Stunde in England. Aufgewachsen ist er als Sohn einer Roma-Familie in London. Früh entdeckte er sein musikalisches Talent. In den 60er Jahren spielte er zunächst bei den Birds und in der Jeff Beck Group. Auch Rod Stewart war Mitglied der Jeff Beck Group, und als diese sich auflöste, zog er mit Rod Stewart weiter zu den Small Faces. Drogen und Alkohol waren Woods ständige Begleiter. Nur auf eines ist er bis heute stolz: „Ich habe mir niemals eine Spritze gesetzt und das hat mir wohl auch das Leben gerettet”, sagte er vor Jahren einmal der Zeitung „The Independent“. Es hat sein Leben vielleicht verlängert, aber nicht viel gesünder gemacht. Mehrfach hat er schon versucht, vom Alkohol wegzukommen – ohne Erfolg. Die neuesten Eskapaden sind ein Beleg dafür. Im April hat er die russische Cocktailkellnerin in einer Londoner Bar kennengelernt. Seitdem sind sie immer wieder in Bars aufgetaucht und sollen nächtelang Wodkapartys gefeiert haben. Angeblich soll er ihr 300 Pfund Gage angeboten haben, wenn sie ihm für einen Tag Model steht. Wood ist nicht nur der Musik und dem Alkohol verfallen, sondern auch der Malerei. Sein beliebtestes Motiv sind die Stones. Sie sind für ihn eine Art Ersatzfamilie geworden, seit er 1975 Mitglied der Band wurde. Mick Jagger und Keith Richard suchten damals Ersatz für Mick Taylor. Der Gitarrist hatte die Band verlassen, und Woods durfte die Stones im Sommer 1975 auf einer US-Tour begleiten. Allerdings war er bis 1993 nur Angestellter der Stones mit einer festen Gage. Rechte an der Band erhielt er erst 1993, als er vollwertiges Mitglied wurde. Dass es so lange dauerte, lag auch daran, dass Wood nie zuverlässig den Part des ersten Gitarristen übernehmen konnte: Der Alkohol stand ihm im Weg.

Jetzt droht er nicht nur sein musikalisches Geschick zu zerstören, sondern auch sein privates Glück. Seit 23 Jahren ist Wood mit dem Ex-Model Jo Howard verheiratet. Mit ihr hat er drei Kinder. Die versuchten in den vergangenen Tagen auch, ihren Vater zur Vernunft zu bringen. Zwei Wochen lang verbrachte er mit der Russin in seinem Zweitwohnsitz in der Nähe von Dublin. Er nahm keine Anrufe entgegen und reagierte erst, als sein Sohn Jesse nach Irland kam. Nun ist er für einige Tage in einer Londoner Entzugsklinik, um sich zu erholen. Zeitungen berichten, dass er versucht haben soll, sein Handy mit in die Klinik zu schmuggeln, „damit sie weiter Küsse austauschen können”. Die Mutter der 19-Jährigen berichtet nun davon, dass die beiden auch Sex miteinander gehabt hätten. Zwar hätte sie geschworen, dass sie keinen Geschlechtsverkehr gehabt hätten, „aber ich kenne diesen Gesichtsausdruck meiner Tochter, ich bin mir sicher, dass sie Sex hatten”, sagte sie der „Daily Mail”. Ron Woods Ehefrau hat bereits ihre Koffer gepackt und ist aus der gemeinsamen Wohnung im Süden Londons – „für ein paar Tage”, wie es heißt – ausgezogen. Auch seine Bandkollegen sollen auf Ron eingeredet haben. Aber die wissen: „It’s only rock ’n’ roll, but I like it.“

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