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Panorama: Roskilde: Veranstalter griffen zu spät ein - Augenzeugen berichten von gravierenden Sicherheitsmängeln

Nach dem Ende des Roskilder Rock-Festivals haben Augenzeugen des Unglücks vom Wochenende mit acht Toten Kritik an den Veranstaltern wegen zu späten Eingreifens geübt. Im Rundfunk sagte der 37-jährige Per Johansen, er habe als Mitglied der Sicherheitskräfte direkt vor der Bühne wegen der vor ihm eingeklemmten Menschen etwa 15 Minuten lang vergeblich versucht, den Abbruch der Musik zu erreichen.

Nach dem Ende des Roskilder Rock-Festivals haben Augenzeugen des Unglücks vom Wochenende mit acht Toten Kritik an den Veranstaltern wegen zu späten Eingreifens geübt. Im Rundfunk sagte der 37-jährige Per Johansen, er habe als Mitglied der Sicherheitskräfte direkt vor der Bühne wegen der vor ihm eingeklemmten Menschen etwa 15 Minuten lang vergeblich versucht, den Abbruch der Musik zu erreichen. "Der Kommandoweg nach oben auf die Bühne und zur Band dauerte viel zu lange", meinte Johansen. "Von dem Augenblick, als ich das erste Mal sah, dass Menschen hingefallen waren und nicht wieder aufstehen konnten, bis zum Abbruch der Musik verging bestimmt eine Viertelstunde".

Die acht Toten, darunter ein 26-jähriger Polizist aus Hamburg, waren erstickt, als sie durch Druck der nach vorn drängenden Menge hinfielen und am Boden keine Luft mehr bekamen. In der Stockholmer Zeitung "Dagens Nyheter" berichteten drei schwedische Augenzeugen, die Sicherheitskräfte seien zu passiv und auch nicht stark genug gewesen, um ganz vorn eingeklemmte Zuschauer schnell genug aus der Menge zu befreien. "Das eigentlich Unfassbare an der Katastrophe in Roskilde besteht darin, dass sie nicht schon viel früher eingetreten ist", meinte die Kopenhagener Zeitung "Information" In der Nacht zum Montag ging das größte europäische Rockfestival ohne weitere Zwischenfälle zu Ende. Die gedrückte Stimmung nach dem Tod von drei Dänen, drei Schweden, einem Holländer und dem Hamburger Polizisten war am Sonntag bei erstmals sonnigem Wetter wieder deutlich gelöster. 30 000 Zuschauer feierten den US- Musiker Lou Reed. Polizeisprecher Bent Rungström meinte über das Verhalten der 74 000 Besucher in den zwei Tagen nach dem Tod der acht jungen Männer: "Es ist im Grunde unglaublich, wie friedfertig die Leute gewesen sind."

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