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Feuerwehrleute sind am 08.04.2011 auf der Autobahn A19 bei Kavelstorf in der Nähe von Rostock bei einer Massenkarambolage im Einsatz.

© dpa

Rostock: Erster Prozess nach Autobahn-Massenkarambolage im Sandsturm

Die Massenkarambolage im Sandsturm auf der Autobahn 19 vom April 2011 beschäftigt nun das Amtsgericht Rostock. Gutachter arbeiteten Jahre, um die Unfallursache zu rekonstruieren. Damals starben acht Menschen.

Vor dem Rostocker Amtsgericht hatte am Donnerstag der erste Prozess um die Massenkarambolage im Standsturm auf der Autobahn 19 im April 2011 begonnen. Dabei waren acht Menschen gestorben, rund 130 wurden verletzt. Nun muss sich eine 53 Jahre alte Frau aus Brandenburg verantworten, der die Anklage fahrlässige Tötung vorwirft. Sie soll in die riesige Wolke über der Autobahn hineingefahren sein, ohne die Geschwindigkeit zu verringern. Sie sei auf ein Auto aufgefahren, in dem ein Ehepaar starb. Die Frau hatte danach einen Strafbefehl über neun Monate Haft erhalten und war dagegen in Widerspruch gegangen.

Jahrelang wurde versucht, den Unfall zu rekonstruieren

An dem Unfall am 8. April 2011 südlich von Rostock waren auf beiden Fahrspuren Richtung Berlin und Rostock insgesamt 83 Fahrzeuge beteiligt. Die Sicht hatte Gutachtern zufolge teilweise nur bei drei bis fünf Metern gelegen. Sie waren über Jahre hinweg damit beschäftigt, die Unfallursache und den Verlauf zu rekonstruieren. Erstmals werden nun die näheren Umstände in der Öffentlichkeit vorgestellt. Weitere Prozesse werden folgen.

Ursache für den Unfall waren die großen Mengen trockenen Sandes und Erde, die nach wochenlanger Trockenheit bei dem Frühjahrssturm hochgewirbelt worden waren. Auf den riesigen Feldern entlang der Autobahn fehlten nach Einschätzung von Umweltschützern Feldhecken, die das Aufwirbeln des Sand hättenbegrenzen könnten. Wie der Agrarexperte der Umweltorganisation BUND, Burkhard Roloff, der Deutschen Presse-Agentur sagte, hat sich daran seit dem Unfall nichts getan. Das einzige, was sich geändert habe, sei, dass Autofahrer im Falle von Sandstürmen gewarnt werden. (dpa)

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