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Ein Mädchen. Kate und William zeigten sich mit dem Baby vor dem Krankenhaus in London.

© dpa

"Royal Baby" II: Ein ganz normales Prinzessinnenleben?

Prinzessin zu sein, dieser Wunsch erwacht in fast jedem Mädchenkopf irgendwann. Aber wie lebt es sich als Spross eines Königshauses? Prinz William und Kate wollen ihrem Nachwuchs eine möglichst normale Kindheit bieten. So ganz wird das wohl nicht klappen.

Was für ein Leben, wenn sich die Öffentlichkeit für jeden Schritt interessiert - und erst recht für jeden Fehltritt. Die „Royal Babys“ - Prinz George und seine neugeborene Schwester sind als Promis zur Welt gekommen, die Tradition der britischen Monarchie ist Teil ihres Erbes. Vor allem das Mädchen wird wohl schon als Kleinkind zum Mode-Vorbild werden - ganz wie die Mama. Trotzdem sollen die beiden Geschwister, so wollen es ihre Eltern William und Kate, möglichst normal aufwachsen. Wie soll das gehen? Die Devise heißt: Abschirmen. Beim bald zweijährigen George hat das bisher gut geklappt. Die Eltern bestimmen, wann es Fotos gibt - etwa, wenn sie die Kinder mit auf Reisen nehmen oder offizielle Fotos zu besonderen Anlässen an die Presse geben. Prinz William hat mit seiner von Paparazzi regelrecht gejagten Mutter traumatische Erfahrungen gemacht. Kein Wunder, dass Privatsphäre für ihn so wichtig ist.

Genossen haben es William und sein Bruder Harry nach eigenen Worten immer, wenn sie mal keine Extrawurst bekamen - etwa an der Uni oder bei der Armee. Dass Königskinder trotzdem privilegiert aufwachsen, ist klar. Ihr Londoner Heim, der Kensington-Palast, wurde kürzlich für umgerechnet rund sechs Millionen Euro herausgeputzt. Platz zum Spielen bieten ein Garten, natürlich ummauert, und etwa 20 Zimmer. Ein Kindermädchen bringt den kleinen George hin und wieder auf den Prinzessin-Diana-Gedenkspielplatz, benannt nach seiner Großmutter, nicht weit entfernt vom Kensington-Palast. Hauptwohnsitz der nun vierköpfigen Familie soll in Zukunft aber Amner Hall sein, ein Haus mit zehn Zimmern auf dem königlichen Landsitz Sandringham in Norfolk. Von dort hat Papa William es nicht weit zu seiner Arbeit als ziviler Rettungspilot.

Eine zweite Nanny soll vorerst nicht eingestellt werden

Gewöhnen müssen sich die beiden Kinder daran, dass ihre Eltern oft nicht zu Hause sind. Kate und William nehmen jedes Jahr Dutzende offizielle Termine in Großbritannien wahr, dazu kommen Auslandreisen. Kein Wunder, dass das spanische Kindermädchen Maria Teresa Turrion Borrallo Vollzeit arbeitet und bei der Familie lebt. Eine zweite Nanny soll vorerst nicht eingestellt werden. An anderem Personal mangelt es im Haushalt aber nicht, auch Personenschutz ist immer in der Nähe.

Mal unerkannt in den Streichelzoo zu gehen ist für Royals unmöglich, Tiere gehören aber zum Haushalt. William und Kate haben einen Cockerspaniel namens Lupo. Überhaupt lieben die Royals Hunde und Pferde, besonders die Queen, die mit acht ihr erstes Pony hatte.

An Spielzeug mangelt es auch nicht gerade: 2014 bekam Klein-George dem Palast zufolge mehr als 750 Geschenke aus aller Welt, darunter ein Surfbrett und ein Mini-Amphibienfahrzeug. Für die kleine Schwester dürften dieser Tage auch schon die ersten Geschenke eintrudeln. Seit 80 Jahren beliebt bei kleinen Royals ist ein komplett eingerichtetes Miniaturhaus, das die Queen zum sechsten Geburtstag bekommen hat. Es steht auf dem Gelände von Schloss Windsor.

Der sogenannte Ernst des Lebens holt Königskinder ein wie alle anderen. William und Harry waren auf dem Elite-Internat Eton - vermutlich werden George und seine Schwester ebenfalls aufs Internat gehen, spekulieren Königshaus-Kenner. Nebenbei müssen sie lernen, wie sich Mitglieder der Königsfamilie royale Kollegen und Staatschefs aus anderen Ländern begrüßen, und wie man Fragen von Journalisten höflich und unverbindlich beantwortet.

Und wenn das Königshaus den Kleinen mal zu anstrengend wird? Gibt es noch Kates Familie. An Geld fehlt es den Middletons auch nicht. „Man kann schwerlich sagen, dass es ein normales Leben ist“, sagt Königshaus-Biograf Robert Lacey, „aber vielleicht bieten die Middletons das, was innerhalb dieses sicheren Rahmens am nächsten an ein normales Leben rankommt.“ (dpa)

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