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Russland: Gouverneur ruft zum "Tag der Empfängnis" auf

Russland braucht mehr Nachwuchs. Diese Devise hat Präsident Putin ausgegeben. Damit der Nachwuchs auch zum richtigen Zeitpunkt kommt, hat sich ein russischer Provinzgouverneur etwas ganz spezielles ausgedacht - und genau gerechnet.

Ein russischer Provinzgouverneur hat sich den  Aufruf von Präsident Waldimir Putin zum Kampf gegen den stetigen Geburtenrückgang so sehr zu Herzen genommen, dass er den kommenden Mittwoch zum "Tag der Empfängnis" ausgerufen hat - verklärt "Tag der Familienkontakte" genannt. Sergej Morosow, der Gouverneur der Provinz Uljanowsk, habe genau errechnet, dass bei einer erfolgreichen Empfängnis am Mittwoch die Kinder nächstes Jahr genau zum Verfassungstag am 12. Juni zur Welt kommen müssten, erklärte eine Sprecherin der Provinzverwaltung.

Mit einer Reihe von Konzerten und Ausstellungen will Morosow die Einwohner seiner Provinz dazu bringen, sich auf den Wert der Familie zu besinnen, wie die russische Zeitung "Nowije Iswestija" berichtet. Arbeitgeber seien zudem aufgerufen, ihren Angestellten einen freien Tag zu gewähren. Schon in diesem Jahr hatte der Gouverneur allen Eltern, deren Kinder pünktlich zum Verfassungstag auf die Welt kamen, Preise vom Fernsehgerät bis zum Geländewagen gestiftet.

Nicht bei allen seiner Schützlinge trifft Morosows Initiative allerdings auf Zustimmung: "So tief sind wir schon gesunken, dass uns der Gouverneur vorschreibt, an welchen Tagen unsere Frauen schwanger werden und Kinder bekommen sollen", empörte sich der örtliche Menschenrechtsaktivist Alexander Bragin in dem Blatt. (mit AFP)

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