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Panorama: Sars-Patienten in Frankfurt geht es besser

Experten haben heiße Spur zum Erreger der Lungenentzündung

Das Rätselraten um den Krankheitserreger, der das akute schwere Atemnotsyndrom (Sars) auslöst, dürfte bald vorbei sein. Die Experten haben eine heiße Spur. Höchst wahrscheinlich handelt es sich um Paramyxoviren. Zu ihnen gehören auch Masern- und Mumps-Viren, aber auch Erreger von Lungenentzündungen (Parainfluenza-Viren). „Mit einer ersten, genaueren Charakterisierung des Virus ist in etwa zwei Monaten zu rechnen“, sagte Hans-Dieter Klenk, Leiter des Instituts für Virologie an der Universität Marburg. Das Virus ist inzwischen auch bei Sars-Patienten in Hongkong gefunden worden. Erste Analysen der Erbsubstanz stammen von Forschern aus Hongkong. Die Analyseergebnisse erinnern an zwei exotische Vertreter von Paramyxoviren, die in den neunziger Jahren neu entdeckt wurden: das Hendra-Virus, das vom Pferd auf den Menschen übergesprungen war, und das Nipah-Virus, das vom Schwein stammte und erstmals auch Menschen schwer zusetzte.

Die Sars-Patienten in Frankfurt, deren Zustand sich stabilisiert hat, haben Antibiotika erhalten. Antibiotika hindern nur Bakterien, nicht aber Viren an der Vermehrung. Der Grund für die Behandlung: Viren könnten in einem ersten Schritt den Menschen befallen, das Immunsystem schwächen und damit Bakterien den Weg ebnen. Diese rufen dann in einem zweiten Schritt die Lungenentzündung hervor.

Nicola Siegm, -Schultze; Frankfurt(Main)

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