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Nicht immer geduldig: Chinesische Gäste vor dem deutschen Expo-Pavillon in Schanghai.

© AFP

Schanghai: Nazi-Rufe vor deutschem Expo-Pavillon

Sie rufen "Nazi, Nazi", weil sie lange anstehen müssen: Vor dem deutschen Pavillon auf der Weltausstellung in Schanghai kommt es immer wieder zu Zwischenfällen mit ungeduldigen Besuchern.

Die deutsche Expo-Sprecherin Marion Conrady bestätigte am Dienstag, dass die chinesischen Expo-Organisatoren um zusätzliche Sicherheitskräfte gebeten worden seien. „Wir haben schon alle ein, zwei Tage Probleme.“ Im Rahmen seines China-Besuchs wird Bundespräsident Horst Köhler am Mittwoch zum Deutschlandtag auf der Expo in Schanghai erwartet.

In einem Brief an die Veranstalter beklagte der Generalkommissar des Pavillons, Dietmar Schmitz, „unerträgliches Fehlverhalten von Besuchern, einschließlich höchst empörender persönlicher Beleidigungen und körperlicher Angriffe“. Er forderte zusätzliche Sicherheitskräfte und warnte anderenfalls vor einer Schließung des deutschen Pavillons „für unbestimmte Zeit“, heißt es in dem Brief, über den die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete.

Die Wartezeiten lägen bei zwei Stunden, berichtete Conrady. „Wenn jemand auf Deutsche böse wird, dann wird leicht das Schimpfwort „Nazi“ benutzt.“ Auch die Schweizer und Österreicher hätten ähnliche Probleme. „Wir sind nicht die einzigen, die Zorn auf sich ziehen“, sagte die Sprecherin. „Es ist ein typisches Expo-Phänomen.“ Es seien aber immer nur wenige, die negativ auffielen, was meist einen Menschenauflauf auslöse. Der Pavillon müsse dann die Polizei rufen, die schnell erscheine. Die Unruhestifter würden aus der Warteschlange entfernt und verzögen sich wieder.

Die Zwischenfälle seien auch im Steuerungskomitee der Pavillon-Leitungen mit den Expo-Organisatoren angesprochen worden. Besonders gebe es Probleme am Eingang für Rollstuhlfahrer. Es sei jetzt ein Ticketsystem mit festen Uhrzeiten eingeführt worden, um Abhilfe zu schaffen, berichtete Conrady. Die Expo stellt Besuchern, die nicht gut zu Fuß sind, eigens Rollstühle zur Verfügung. Die Rollstuhlfahrer kommen meist über eigene Eingänge in Pavillons und müssen sich nicht in den Schlangen normaler Besucher anstellen. (dpa)

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