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Panorama: Scheidungsdrama Becker: Haben sich Barbara und Boris geeinigt?

Einen Tag nach einem vertraulichen Treffen von Boris und Barbara Becker mit ihren Anwälten in Miami gab es am Sonnabend Spekulationen über das Ergebnis der Unterredung. Ein sichtlich gelassener und lächelnder Becker, der sich nach dem etwa dreistündigen Treffen in einem noblen Restaurant in der Innenstadt Miamis am Freitag geduldig den wartenden Fotografen präsentierte, nährte bei Beobachtern den Verdacht, es könne möglicherweise eine außergerichtliche Einigung geben.

Einen Tag nach einem vertraulichen Treffen von Boris und Barbara Becker mit ihren Anwälten in Miami gab es am Sonnabend Spekulationen über das Ergebnis der Unterredung. Ein sichtlich gelassener und lächelnder Becker, der sich nach dem etwa dreistündigen Treffen in einem noblen Restaurant in der Innenstadt Miamis am Freitag geduldig den wartenden Fotografen präsentierte, nährte bei Beobachtern den Verdacht, es könne möglicherweise eine außergerichtliche Einigung geben. Die hektische Flucht seiner Noch-Ehefrau Barbara vor den wartenden Journalisten ins Parkhaus könnte aber auch ein Indiz dafür sein, dass das Treffen nicht allzu erfolgreich verlief und eine Einigung noch weit entfernt ist. Von den Beteiligten zumindest gab es nur eine klare Antwort: Kein Kommentar.

Die Pressesprecherin des Becker-Anwaltes Robert F. Kohlman erklärte lediglich, außergerichtliche Gespräche der Streitparteien seien in den USA durchaus üblich, etwa um Verfahrensfragen zu klären. Damit könnte die eigentliche Auseinandersetzung vor Gericht verkürzt werden.

Sollte es nicht noch eine kurzfristige Einigung über Unterhalts- und Sorgerechtsfragen geben, wird sich das Paar an diesem Montag vermutlich zum ersten Mal direkt vor Gericht gegenüberstehen. Bei der zweiten Anhörung im Bezirksgericht in Miami soll Richter Maynard "Skip" Gross entscheiden, ob der Fall in Florida bleibt oder in München verhandelt wird. Unterdessen werden immer lauter Vermutungen geäußert, Boris Becker habe die Öffentlichkeit aus rein finanziell-geschäftlichen Gründen vom Verfahren ausschließen wollen - und nicht weil er um die Sicherheit seiner Kinder fürchtet. Barbara Beckers Anwalt Burstyn meinte, die Geschäftspartner des einstigen Tennis-Stars hätten ein großes Interesse daran, dass keine Informationen über finanzielle Beteiligungen und Geschäftsstrategien ans Licht kommen.

Der Autokonzern DaimlerChrysler zumindest will weiterhin mit Boris Becker werben. Das berichtet die "Welt am Sonntag". Die jetzt angelaufenen Fernsehspots mit Becker und dem Formel-1-Piloten Mika Häkkinen seien für den ganzen Januar gebucht. Daran werde sich nichts ändern, erklärte der Konzern. Einen Imageschaden durch die Scheidungsauseinandersetzung befürchtet das Stuttgarter Unternehmen offenbar nicht.

Becker befindet sich nach eigener Aussage seit vier Jahren in einem Steuerstreit mit dem bayerischen Fiskus. Möglicherweise sei die Offenlegung seiner Finanzen deshalb für Becker so unangenehm, weil dann das bayerische Finanzamt mehr herausbekäme als ihm lieb sein könne, unterstellte Burstyn, der Becker hart ins Kreuzverhör genommen hatte. Becker musste bereits einmal zehn Millionen Mark Steuern nachzahlen. Das Bezirksgericht in Miami hatte sich entgegen Beckers Antrag für ein öffentliches Verfahren entschieden. Dieser Punktsieg für Barbara Becker bedeutet nach Meinung eines Rechtsexperten aber noch keine Vorentscheidung für das Verfahren. Auch die eher passive und akademische Verhaltensweise von Boris Beckers Anwälten sei nicht unbedingt ein Nachteil, sagte der in Miami ansässige Rechtsanwalt Alexander Reus.

"Amerikanisierung der Medien"

Die Gerichts-Entscheidung, am Montag öffentlich zu verhandeln, lässt Medien in aller Welt jubeln. Sat.1 und RTL kündigten an, über die nächste Anhörung am Montag live zu berichten. Der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbands, Siegfried Weischenberg, appellierte an die deutschen Fernsehsender, mit dem Material behutsam umzugehen. Die öffentliche Verhandlung sei eine "krasse Form der Amerikanisierung unserer Medienverhältnisse". Durch die Bilder und Töne aus Miami werde durch die Hintertür die Live-Berichterstattung aus dem Gerichtssaal auch in Deutschland durchgesetzt. Becker dürfe sich aber über die große Publizität seines Falls nicht wundern. Er habe immer die Medien instrumentalisiert und dafür auch seine Familie eingesetzt. Die Kinder von Prominenten bedürften allerdings des besonderen Schutzes.

TV-Berichterstattung: RTL[Montag 14 Uhr 55 bis 16]

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