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Schießerei am Landgericht: Staatsanwalt hält Abschiedsbrief für echt

Der ermittelnde Staatsanwalt im Fall der tödlichen Schießerei im Landshuter Landgericht geht davon aus, dass der Täter den nachträglich gefundenen Abschiedsbrief geschrieben hat.

Die Ehefrau des 60-jährigen Schützen und ein weiterer Verwandter haben das Schreiben kurz nach Ausbruch der Schießerei am Dienstag auf dem Küchentisch des Hauses in Dingolfing entdeckt. Darin beklagt sich der Schreiber über einen angeblich jahrzehntelangen Terror seiner Verwandten. "Heute ist wohl mein letzter Morgen", heißt es in dem Brief. "Ich fühle mich nicht als Mörder, wenn es passiert." Er wolle aber die Verwandtschaft bestrafen. "Ich zahle dafür den höchsten Preis: mit meinem Leben", führte der Schreiber aus.

Der 60-jährige Koch hatte am Dienstag eine 48 Jahre alte Schwägerin erschossen, eine weitere Schwägerin sowie einen Anwalt verletzt und sich dann selbst getötet. Auslöser soll ein jahrelanger Erbschaftsstreit gewesen sein. Der Täter war Sportschütze und besaß legal drei Waffen.

Der Fall führte unterdessen zu einer Diskussion über die Sicherheit der Gerichtsgebäude. Bayerns Justizministerin Beate Merk (CSU) kündigte als Reaktion auf den Vorfall an, künftig verstärkt Sicherheitsschleusen einzusetzen, wie sie auch von der bayerische Justizgewerkschaft
gefordert worden waren. Auch die bayerische SPD-Landtagsfraktion verlangte zusätzliche Metalldetektoren für Justizgebäude. Die FDP und auch der bayerische Landesverband der Deutschen Polizeigewerkschaft lehnte verstärkte Kontrollen in den Gerichten als überzogen ab. (sp/dpa)

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