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Panorama: Schiffskollision: Konsequenzen gefordert

Nach der Kollision eines Öltankers mit einem Frachter am Donnerstag in der Ostsee haben Umweltverbände Konsequenzen gefordert. Der World Wide Fund for Nature (WWF) sprach sich für Sofortmaßnahmen zur Sicherung des Schiffsverkehrs auf der Ostsee aus.

Nach der Kollision eines Öltankers mit einem Frachter am Donnerstag in der Ostsee haben Umweltverbände Konsequenzen gefordert. Der World Wide Fund for Nature (WWF) sprach sich für Sofortmaßnahmen zur Sicherung des Schiffsverkehrs auf der Ostsee aus. Notwendig sei die umgehende Einführung der so genannten Hafenstaatenkontrolle, sagte Alfred Schumm, WWF-Projektleiter Ostsee, in Stralsund. "In den Häfen muss vor dem Auslaufen die Navigationsausstattung sowie die fachliche Qualifikation der Besatzung überprüft werden". 80 Prozent der Schiffshavarien seien auf menschliches Versagen zurückzuführen.

"Die Zeit der Betroffenheitsphrasen ist endgültig vorbei", sagte der Schifffahrtexperte des Naturschutzbundes Nabu, Rüdiger Wohlers, in Bonn. Wenn die insgesamt rund 33 000 Tonnen Öl des Tankers in Richtung Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft treiben würden, drohe eine ökologische Katastrophe. Die Kadetrinne vor der Küste Mecklenburg-Vorpommerns sei als problematisches Nadelöhr bekannt. Maßnahmen, wie die Einführung einer länderübergreifenden zentralen Küstenwache oder ausreichende Schlepperkapazitäten, duldeten keinen Aufschub. "Die Bundesregierung muss darüber hinaus gerade bei den Ostsee-Anrainerstaaten auf die Umsetzung höherer Standards dringen. Dazu gehört eine Lotsenpflicht ebenso wie das Verbot einwandiger Tanker", sagte Wohlers.

Außerdem bedrohe das ausgelaufene Öl nach Angaben des WWF zehntausende Vögel zwischen den Küsten Dänemarks und Mecklenburg-Vorpommerns. "Viele Eis- und Trauerenten überwintern in dem Gebiet zwischen der dänischen und der Vorpommerschen Boddenküste sowie rund um Rügen", sagte der Leiter des Ostsee-Büros der Umweltschutzorganisation WWF, Jochen Lamp. Auch die ersten Singschwäne sowie verschiedene Gänsearten seien bereits auf ihrem Rückflug aus dem Süden gesichtet worden. Die Tiere seien akut bedroht, "zumal einige Entenarten auf dunkle Flecken im Meer fliegen, in der Hoffnung, dort besonders reichlich Nahrung zu finden."

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