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Panorama: Schlacht um Lager für Landfahrer In England fliegen Steine, Käfig für Aktivisten

Die „Schlacht um Dale Farm“ begann morgens um 7 Uhr, als die Polizei übers Feld durch den hinteren Zaun kam und mit einem Hagel von Betonbrocken und Ziegelsteinen empfangen wurde. Vor zwei Wochen waren die 80 Landfahrerfamilien hier endgültig mit ihrem Versuch gescheitert, die Räumung ihres illegalen Lagers gerichtlich zu verhindern, um die der Gemeinderat von Basildon im Südosten Englands seit zehn Jahren kämpft.

Die „Schlacht um Dale Farm“ begann morgens um 7 Uhr, als die Polizei übers Feld durch den hinteren Zaun kam und mit einem Hagel von Betonbrocken und Ziegelsteinen empfangen wurde. Vor zwei Wochen waren die 80 Landfahrerfamilien hier endgültig mit ihrem Versuch gescheitert, die Räumung ihres illegalen Lagers gerichtlich zu verhindern, um die der Gemeinderat von Basildon im Südosten Englands seit zehn Jahren kämpft.

Empört sahen die Dale-Farm-Bewohner zu, wie die Beamten aufmarschierten und mit den zum Schutz des Lagers bereiten Aktivisten in eine Schlacht verwickelt wurden. Aktivisten zündeten zwei Wohnwagen an, andere pinkelten von einem Turm auf die Polizei, gut ein Dutzend hatte sich mit Handschellen und Fahrradschlössern angekettet. In zwei Fällen setzte die Polizei Elektroschocker ein und löste damit eine Debatte aus. Nach der Mittagspause wurde eine hydraulische Hebebühne angefahren und die ersten Aktivisten über einen an einem Kran baumelnden Käfig abtransportiert.

Seit Monaten tobt die Debatte um die Räumung. Die einen pochen auf Recht, die anderen auf Gerechtigkeit. „Es ist unglaublich, wie brutal die Beamten sind. Sie haben uns einfach aus dem Weg geschubst“, schimpfte Landfahrerin Margaret McCarthy. Landfahrerverbände verurteilten die „brutale, gefährliche, gesetzlose Räumung“, Gemeinderatschef Tony Ball sprach dagegen von „schockierenden Szenen vorsätzlicher Gewalt“ der Demonstranten. Er forderte die Landfahrer noch einmal auf, sich friedlich dem Gesetz zu beugen. Genügend legale Landfahrerplätze oder Sozialwohnungen stünden zur Verfügung. „Sie haben die Demonstranten eingeladen. Sie sollten sie nun auffordern, wieder zu gehen, damit die Gerichtsvollzieher ihre gesetzliche Arbeit durchführen können.“

 Matthias Thibaut[London]

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