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Panorama: Schweinepest: 50 000 Tiere werden getötet

Seuche zum zweiten Mal ausgebrochen

Berlin - Nachdem im Landkreis Borken zum zweiten Mal seit März die Schweinepest ausgebrochen ist, ist am Dienstag damit begonnen worden, 50 000 Tiere vorsorglich zu töten. Die Keulung sollte mehrere Tage dauern und alle Schweine im Umkreis von drei Kilometern rund um den betroffenen Hof erfassen. Zugleich wurde ein weiterer Fall von Schweinepest im selben Kreis bekannt. Zwei Monate nach dem ersten Ausbruch der Tierseuche in Nordrhein-Westfalen schätzt der grüne Landtagsabgeordnete Johannes Remmel den Schaden für die Bauern auf „mehrere hundert Millionen Euro“.

Die Schweinepest ist eine Viruserkrankung, die für Haus- und Wildschweine sehr ansteckend und vor allem unheilbar ist. Für den Menschen dagegen ist die Schweinepest ungefährlich. Wie nach jedem Ausbruch der Seuche wird auch jetzt in Nordrhein-Westfalen darüber gestritten, ob der Krankheit nicht mit einer Impfung vorgebeugt werden sollte, anstatt tausende Tiere im Umkreis eines Ausbruchs zu töten. Vor allem Tierschützer wehren sich gegen die Massenkeulungen. Dagegen spricht allerdings, dass geimpfte Tiere nicht einmal innerhalb der Europäischen Union gehandelt werden dürften – auf Märkten außerhalb Europas ist das Fleisch ohnehin unverkäuflich.

Lediglich bei Wildschweinen gibt es in Deutschland bereits Versuche mit Impfungen. Beteiligte Tierärzte sagen, seitdem Wildschweine geimpft würden, habe es in den betroffenen Regionen keine Ausbrüche der Schweinepest mehr gegeben. Bei Hausschweinen gibt es keine Impfversuche. Nordrhein-Westfalen muss nach dem erneuten Auftauchen der Schweinepest damit rechnen, dass die EU weitere Handelsbeschränkungen gegen das Land verhängt – sie waren gerade erst gelockert worden. deh

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