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Die Kirchenglocke von Schweringen ohne Hakenkreuz

© dpa/Martin Lechler/Landeskirche Hannover

Schweringen in Niedersachsen: Unbekannte flexen Hakenkreuz von umstrittener Kirchenglocke

In einem Dorf zwischen Hannover und Bremen gibt es Streit um eine Kirchenglocke aus der Nazi-Zeit. Jetzt haben Unbekannte zum Winkelschleifer gegriffen.

Nach einem monatelangen Streit im niedersächsischen Weser-Dorf Schweringen um den Umgang mit einer Kirchenglocke aus der Nazi-Zeit haben Unbekannte Tatsachen geschaffen. Sie entfernten ein Hakenkreuz und einen Teil der Glockeninschrift mit einem Winkelschleifer. Es werde geprüft, wie mit der Sachbeschädigung der Glocke umzugehen sei, teilte die hannoversche Landeskirche am Dienstag mit. Zudem werde ein Gutachter untersuchen, inwieweit die Beschädigung den Klang verändere.

Die Glocke war im September entdeckt und zunächst außer Betrieb genommen worden, was in dem Dorf zwischen Hannover und Bremen für heftige Diskussionen sorgte. Der Kirchenvorstand der Gemeinde Balge, zu der Schweringen gehört, entschied im März, die Glocke wieder läuten zu lassen. Der zuständige Pastor Jann-Axel Hellwege beanstandete diesen Beschluss - das Verfahren läuft noch. Über den Vorfall hatte zunächst „Die Harke“ berichtet. Die Zeitung zeigte auch ein Bekennerschreiben, in dem von einem "Frühjahrsputz" die Rede ist.

Die Polizei in Nienburg prüft nach Auskunft eines Sprechers, ob von Amts wegen Ermittlungen aufgenommen werden. „Die Kirche hat bisher keine Anzeige erstattet“, sagte der Polizeisprecher. (dpa)

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